Waldjugendspiele in WaldhausOrnithologe Josef Lumpe hat für die Schüler viele Fragen vorbereitet.

Waldjugendspiele sind jährliches Highlight der forstlichen Umweltbildung
WALDHAUS. Einmal jährlich organisieren die Thüringer Forstämter in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Thüringen e. V., die Waldjugendspiele. So auch am Mittwoch, als insgesamt 255 Schüler aus 13 Grundschulklassen des Landkreises Greiz nach Waldhaus kamen. „Wir bieten dritten und vierten Klassen die Möglichkeit, ihr schulisches Waldwissen auf die Probe zu stellen“, wie Oberforstrat Michael Hermann informierte. Das besondere an diesem Unterrichtstag: man braucht keine Stühle und Tafel. Lediglich festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung. Diese brauchten die Schüler allerdings nicht zwingend – bei herrlichem Sonnenschein konnten die Waldjugendspiele 2015 durchgeführt werden. An 15 vielfältigen Themenstationen wie Pflanzen- und Tierkunde, Umweltschutz und Jagd auf schlaue Köpfe, aber auch sportliche Aktionen und Spiele wurden die Mädchen und Jungen geistig und körperlich gefordert. „Dabei wechseln sich Wissensvermittlung-und abfrage ab“, erklärte Michael Hermann. Zu den sportlichen Aktivitäten gehörten bspw. der Baumscheibenlauf oder das Zapfenwerfen. Jede Klasse wurde dabei von einem eigenen Forstpaten betreut und über einen Rundparcours durch den Wald geführt. Auch Tiere erspähen oder Pilze erkennen standen auf dem Programm des Vormittags. Am Naturschutzkabinett wartete bereits Josef Lumpe von den Greizer Ornithologen auf die Viertklässler der Grundschule Zaschberg. Viel wussten die Kinder bereits über die Singvögel und deren Brutverhalten. „Toll, hier im Wald Unterricht durchzuführen“, zeigten sich die Mädchen und Jungen überzeugt. „Es ist ja auch sehr angenehm, durch den herrlichen Wald zu laufen“, ergänzte Pädagogin, Frau Blankenburg. Da die Waldjugendspiele Wettbewerbscharakter tragen, werden natürlich auch Sieger ermittelt. Die Grundschule Ronneburg errang den dritten Platz, den zweiten die Grundschule Mohlsdorf und über den ersten Platz freuten sich die Schüler der Grundschule Triebes. Die Preise stellten das Landrastamt Greiz, die Naturschutzstiftung „Tierpaten“ und die Stadt Weida zur Verfügung. „Verlierer gibt es bei uns nicht“, so Herr Hermann augenzwinkernd. Nach den drei Erstplatzierten gebe es nur „vierte Sieger“. „Durch die Waldjugendspiele schaffen wir es in jedem Jahr, acht-bis zehntausend Schüler in den Wald zu ziehen“, betonte Rüdiger Sölter von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Er wünscht sich, dass diese Möglichkeit der Bildung auch weiterhin von den Schulen aktiv genutzt wird. Ein positives Resümee zu den Waldjugendspielen zog auch Karsten Schröder, Leiter des Forstamtes Weida. „Es lief alles hervorragend. Ich habe mich auch mit einigen Lehrern unterhalten, die sich ebenfalls begeistert zeigten.“ Wie wichtig es ist, den Kindern – fernab von Facebook und Computerspielen – die Natur in all ihren Facetten näherzubringen, unterstrich auch Wolfgang Schmeißner von der Kreisjägerschaft Greiz, die ebenfalls eine Station der Waldjugendspiele betreute. Nach dem mit vielen Eindrücken und Erlebnissen verlaufenen Vormittag stärkten sich die alle Teilnehmer der Waldjugendspiele bei einem gemeinsamen Mittagessen.

Antje-Gesine Marsch @05.06.2015