Sebastian Wendel unterliegt knapp im Finale

Sebastian Wendel unterliegt knapp im Finale
Hinten (von links): Merlin Sewina, Tilmann Germar, Sebastian Wendel
vorn: Mario Koch, Thomas Leffler und Trainer Kay Taubert
BAIENFURT. Die Ringer des RSV Rotation Greiz bereiten sich intensiv auf die im September beginnende Bundesligarunde vor. Dazu gehört neben dem Training die Teilnahme an Einzelturnieren. Merlin Sewina und Sebastian Wendel starteten mit der Auswahl des Thüringer Ringerverbandes beim Großen Preis von Baden-Württemberg in Baienfurt, der in beiden Stilarten ausgetragen wird. Ursprünglich waren drei Greizer gemeldet, doch Griechisch-Römisch-Spezialist Toni Stade musste nach seinem Sieg in der Vorwoche in Warnemünde auf Grund einer Verletzung in Augennähe auf Anraten des Arztes leider absagen. Vom in der Nähe des Bodensees gelegenen Ortes Baienfurt ist die Anreise aus Österreich und der Schweiz nicht weit, was vor allem von den Schweizer Ringern genutzt wurde. Zweiundzwanzig der hundert Starter kamen aus der Schweiz. Der nach langer Verletzungspause erstmals wieder auf die Wettkampfmatte tretende Merlin Sewina (60 kg/10 Starter) bekam es in seinem Pool gleich mit zwei Schweizern zu tun. Schon zum Auftakt musste der Vizemeister der Jugend von 2012 feststellen, dass nach seinem Gewichtsklassenwechsel die Trauben bei den Männern doch höher hängen. Er unterlag dem späteren Vierten Pascal Jungo (Ringerstaffel Sense) 0:3 und 0:4. Auch der insgesamt stärker eingeschätzte mehrmalige Schweizer Juniorenmeister Simon Gerig (Ringerriege Schattdorf), der aber nur Sechster wurde, erwies sich beim 0:3 und 1:3 als stärker. In dieser Klasse gewann der mehrmalige deutsche Meister Christoph Ewald (Schriesheim). Der Greizer, der Platz sieben belegte, war in seinem ersten Juniorenjahr der Jüngste im Feld, muss nun aber verstärkte Anstrengungen unternehmen, um in seiner neuen Gewichtsklasse seinen Trainingsrückstand aufzuholen. Sein Jenaer Trainingspartner Tillmann Germar (66 kg), der Elfter wurde, hat ähnliche Probleme. Sebastian Wendel (96 kg) musste vier Kämpfe bestreiten. Er bezwang den Schweizer Bence Dvorak (Schattdorf) 1:0 und 4:0. Auch der Bayer Florian Hümpfer (Schonungen) musste die Überlegenheit des Greizers bei seiner 0:2 und 0:5 Niederlage anerkennen. Kurzen Prozess machte Wendel mit Erik Boldin (Unterelchingen), den er in nur 1:45 Minuten zweimal 6:0 bezwang. Der Finalgegner war allerdings aus anderem Holz geschnitzt. Philipp Hutter (Kriessern), der für die Schweizer Nationalmannschaft startete, war mehrmaliger Landesmeister in beiden Stilarten bei den Junioren und Vize bei den Männern. Im Vorjahr belegte er bei der Junioren-Weltmeisterschaft Platz 5. Wendel, der bis dahin noch keinen Punkt abgegeben hatte, gewann die erste Runde mit 2:0. Eine weitere gewonnene Runde hätte zum Turniersieg gereicht. Bis 10 Sekunden vor Schluss sah es auch bei 1:0 Führung auch danach aus. Doch durch einen Beinangriff kam der Schweizer zum 1:1 Ausgleich, der den Rundengewinn bedeutete. Den entscheidenden dritten Durchgang konnte der Schweizer wiederum durch Beinangriff mit 2:0 für sich verbuchen.
Eine weitere Silbermedaille gab es für die Thüringer Auswahl in der gleichen Gewichtsklasse des griechisch-römischen Stils für Thomas Leffler (Jena). Turniersieger wurde dessen Vereinskamerad Mario Koch (66 kg), der wieder einmal bewies, dass hervorragende Ergebnisse auch im fortgeschrittenen Alter noch möglich sind. Der Sömmerdaer Patrick Ortmann (60 kg) belegte Platz 5. In der Mannschaftswertung kam Thüringen hinter den Erstligisten Nendingen (29 Punkte) und Schifferstadt (22) mit 17 Zählern auf den dritten Rang.
Erhard Schmelzer @09.06.2013

Von Erhard Schmelzer

Der Mohlsdorfer Erhard Schmelzer ist nicht nur ein engagierter Trainer im Jugendbereich des RSV Rotation Greiz - er zeichnet sich auch durch interessante Berichterstattungen im sportlichen Bereich aus. Ebenso ist er als Vorsitzender des Vereins Reußische Fürstenstraße tätig. Mehr zu Erhard Schmelzer