Seniorenbeirat Greiz: Über Erste Hilfe informiertEinen Druckverband anzulegen, demonstriert Frank Fleischer an Sigrid Klose.

Seniorenbeirat Greiz lud zum Kurs „Erste Hilfe“ in die „Grüne Linde“ ein

GREIZ. Der Seniorenbeirat der Stadt Greiz setzt sich nicht nur für die Belange älterer Bürger der Stadt und der Ortsteile ein, sondern organisiert auch die unterschiedlichsten Veranstaltungen, die sich mit praktischen Dingen, wie Verkehrserziehung oder Vorsorge beschäftigen.

So auch am Dienstagnachmittag, als in der Gaststätte „Grüne Linde“ ein Erste-Hilfe-Kurs für Senioren stattfand, an dem eine Vielzahl von Interessierten teilnahm. Frank Fleischer vom ASB Regionalverband Ostthüringen und Leiter Breitenausbildung Erste Hilfe fungierte als Dozent der zweistündigen Veranstaltung.
Wie er ausführte, seien Senioren in ihrer Lebenssituation oft mit speziellen Notfällen konfrontiert und durch chronische Erkrankungen, etwa Diabetes oder Bluthochdruck, bestünde eine besondere Gefahr, einen Notfall zu erleiden.
Folgen könnten Schlaganfall, Herzinfarkt oder auch Sturzverletzungen sein. Ganz wichtig sei die rechtzeitige Alarmierung von Einsatzkräften des Rettungsdienstes. Wie man bei Notfällen im Umfeld richtig reagiert, wurde zum Gegenstand der Beispiele, die Frank Fleischer nicht nur theoretisch vorstellte, sondern auch am praktischen Beispiel demonstrierte.

Notruf absetzen – Wiederbelebung – Wundversorgung – häufige Krankheitsbilder wie Schlaganfall, Herzerkrankung oder Zuckerschock standen im Fokus der Betrachtungen des Dozenten.

Viele Notfälle gingen beispielsweise mit akuter Atemnot parallel, so Fleischer. Blasse, graue Gesichtsfarbe und sichtbares Ringen um Luft seien die Zeichen. Als Ersthelfer habe man nun verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung. Natürlich sei zuerst der Rettungsruf 112 abzusetzen, weist Frank Fleischer hin. Bis der Arzt kommt, könne man den Betroffenen zu Hause Wasserdampf zuführen: „Man geht ins Bad, dreht das heiße Wasser auf und öffnet gleichzeitig die Fenster“, so ein Beispiel praktischer Hilfe. Der entstehende Wasserdampf wirke wir Inhalieren und lindere die Atemnot. Ein altes Hausmittel sei auch das Sitzen vor dem geöffneten Kühlschrank. Das Wichtigste – bei allen Notfällen – sei, Ruhe zu bewahren und nicht in Hektik zu verfallen.

An einem Dummy demonstrierte Frank Fleischer, wie man einem Menschen mit Kreislaufstillstand Erste Hilfe leisten kann, bis professionelle Hilfe kommt. „Atemstillstand und das Fehlen jeglicher Lebenszeichen bezeichnet man als Kreislaufstillstand“, erklärte Frank Fleischer.
Sofort müsse mit der Wiederbelebung begonnen werden. Zunächst sollten die Atemwege freigelegt werden, so etwa, in dem man den Kopf nach hinten überstreckt. Beatmen gehöre zu den lebensrettenden Maßnahmen ebenso wie die Herzdruckmassage, die im unteren Drittel des Brustbeins durchgeführt werden muss. 30 Druckmassagen, die etwa vier bis sechs Zentimeter tief in den Brustkorb eindringen müssen, seien das Maß, so Frank Fleischer.
Dann zweimalige Mund-zu-Mund, respektive Mund-zu-Nase-Beatmung im Wechsel. Nach zwei Minuten eine Person an der Seite zu haben, die ablöst, sei gut, da die Wiederbelebung eine körperlich-anstrengende Arbeit ist.

Auch die Wirkungsweise eines AED Defibrillators, auch Schockgeber genannt, wurde von Frank Fleischer erklärt. Diese kompakten Geräte findet man nicht nur in Operationssälen, Notaufnahmen oder Rettungsfahrzeugen, sondern zunehmend auch auf Bahnhöfen, in Einkaufszentren oder öffentlichen Gebäuden. Medizinische Laien werden dabei sprachlich angeleitet, die Wiederbelebung durchzuführen.

Im Namen aller Veranstaltungsgäste bedankte sich der Vorsitzende des Greizer Seniorenbeirates, Reinhard Seiffert, bei Frank Fleischer für die zwei äußerst interessanten Stunden. „Ich nehme heute viel mit; Herr Fleischer hat die Materie in allgemein verständlicher Form sehr gut erklärt“, sprach Gesine Hopf wohl allen Teilnehmern aus dem Herzen.

Antje-Gesine Marsch @15.09.2016