SG Kurtschau wurde Gaumeister in FaustballDie siegreiche Kurtschauer Faustballmannschaft Foto: Peter Reichardt

vier Mannschaften stellten sich den Anforderungen des Turniers in der Pohlitzer Turnhalle
GREIZ. „Faustball ist wie kaum eine andere Ballsportart schon für Anfänger geeignet und ermöglicht schnell Spielzüge und somit Riesenspaß am Spiel“, so schreibt der Thüringer Turnverband in einem seiner Flyer zum Faustball. Thüringer Turnverband und Faustball, wie passt denn das zusammen, wird sich mancher fragen. Der Faustball ist als selbstständige Sportart im Freistaat Thüringen dem Thüringer Turnverband angegliedert und spielt wettkampfmäßig in seinen eigenen Ligen, sowohl in der Sporthalle ( Wintersaison ) als auch im Freien auf dem Rasenspielfeld ( Sommersaison ). Dabei sind es in der Region einige Vereine, die sich am Wettkampfbetrieb beteiligen. So ist die SG Kurtschau der Sieger der Bezirksliga Ost im Hallenfaustball und hatte die Möglichkeit, in der Aufstiegsrunde den Einstieg in die Verbandsliga zu schaffen. Doch auch dem regionalen Faustball ist in Ostthüringen eine eigene Gaumeisterschaft vorbehalten, die am Sonntag in der Sporthalle an der Regelschule Greiz-Pohlitz über die Bühne ging. Dabei sollte man sich nicht am Begriff Gaumeisterschaft stören, denn der Thüringer Turnverband pflegt noch die Begriffe und Raumeinteilungen gemäß der Zeit um Turnvater Jahn. Schade nur, dass nur vier Mannschaften sich den Anforderungen dieses Turniers stellten und um den Titel des „Gaumeisters – Ostthüringen im Hallenfaustball“ 2016 stritten. Es waren die Mannschaften des SV 1975 Zeulenroda, ASV Gommla 1882, TuS Obergrochlitz und
der SG Kurtschau, die sich spannende und interessante Auseinandersetzungen auf dem Spielfeld lieferten und dabei teilweise drei Spielsätze benötigten, bis eine Spielentscheidung getroffen war.
„Faustball gehört zu den Spielarten, die als Rückschlagspiel bezeichnet werden. Die Grundidee des Spieles ist es, den Ball in der gegnerischen Hälfte so zu platzieren, dass der Gegener diesen nicht oder nur schwer erreichen kann“, so jedenfalls wird im Flyer des TTV der Faustball weiter beschrieben. Wie das in der Praxis aussieht und welchen Spaß es macht, das konnte man am Sonntag erleben. Dabei wurde im Modus Jeder gegen Jeden gespielt, so dass jede Mannschaft drei Spiele zu bestreiten hatte.
Gleich in der ersten Auseinandersetzung zwischen dem SV 1975 Zeulenroda und dem ASV Gommla 1882 sollte die Rasanz des Faustballs deutlich werden. Den ersten Spielsatz gewannen die Zeulenrodaer Faustballer mit 11 : 9, mussten dann aber den zweiten Satz mit 6 : 11 und den dritten Satz mit 9 : 11 an die Gommlaer Faustballer abgeben. Im Spiel zwischen dem TuS Obergrochlitz und der SG Kurtschau mussten sich die Obergrochlitzer Faustballer mit 10 : 12 und 2 : 11 geschlagen geben. Auch in der Auseinandersetzung zwischen dem SV 1975 Zeulenroda und dem TuS Obergrochlitz war für die Obergrochlitzer nichts zu holen, obwohl sie sich tapfer ihrer Haut erwehrten. Ein 11 : 7 Gewinnsatz und ein 14 : 12 Satz sah die Zeulenrodaer Faustballer auf der Siegerstraße. Auch der ASV Gommla 1882 musste seine beiden Spielsätze gegen die SG Kurtschau ganz knapp mit 9 : 11 und 10 : 12 abgeben und konnte damit keine Punkte sammeln. Der SV 1975 Zeulenroda gegen die SG Kurtschau, auch da ging es hoch her und drei Spielsätze waren bis zur Entscheidung notwendig. Den ersten Spielsatz holten sich mit 8 : 11 die Kurtschauer Faustballer, mussten sich aber im zweiten Spielsatz mit 11 : 9 geschlagen geben. Also musste der dritte Spielsatz den Ausgang dieses Matchs entscheiden, den sich die Zeulenrodaer Faustballer mit 11 : 7 holten. Im letzten Spiel des Turniers standen sich die Mannschaften des ASV Gommla 1882 und des TuS Obergrochlitz gegenüber, wobei die Gommlaer im ersten Spielsatz alles Können aufbieten mussten, um mit 13 : 11 vorn zu bleiben. Im zweiten Spielsatz hatten dann die Obergrochlitzer wohl den Widerstand aufgegeben und wurden mit 11 : 6 geschlagen. Das Ergebnis nach den Turnierspielen sah drei Mannschaften mit 4 : 2 Punkten vorn, währen der TuS Obergrochlitz alle Spiele verloren hatte und mit 0 : 6 Punkten hinten lag. Also mussten die gewonnenen Spielsätze zur weiteren Platzierung herangezogen werden. Und da hatten die Männer der SG Kurtschau mit 4:2 Punkten und 5:2 Sätzen den Erfolg auf ihrer Seite, konnten den neu gestifteten Wanderpokal „Gaumeister – Ostthüringen im Hallenfaustball“ für das Jahr 2016 mit nach Hause nehmen. Ein Erfolg für die SG Kurtschau, der für die kommende Sommersaison einiges erwarten lässt. Die Platzierungen der „Gaumeisterschaft – Ostthüringen im Hallenfaustball“ 2016

Platz Manschaft nach Punkten nach Sätzen
1 SG Kurtschau 4 : 2 5 : 2
2 SV 1975 Zeulenroda 4 : 2 5 : 3
3 ASV Gommla 1882 4 : 2 4 : 3
4 TuS Obergrochlitz 0 : 6 0 : 6

Ein interessantes und spannendes Hallenfaustballturnier im neunzehnten Jahr des Turngau Ostthüringen, das in seinen Einzelergebnissen den Kampf um die Plätze sehr eng gestaltete. Rasant, mit tollen Spielzügen, raffinierten Angriffsbällen und spektakulären Aktionen bei der Abwehr – sehenswert für alle, die den Beifall der Zuschauer immer wieder herausforderte.
Ein Dank an alle Beteiligten, die vor und hinter den Kulissen gewirkt haben und die Gaumeisterschaft – Ostthüringen im Hallenfaustball zum Erfolg führten. Insbesondere aber an Steffen Hermann aus Zeulenroda, der für den Turngau Ostthüringen diese Meisterschaft unter seinen Fittichen gestaltete.

Die SG Kurtschau spielte mit
Max Jacob, Dirk Jacob, Christian Labuhn, Michael Sturm, Andreas Pohl, Valentin Drechsler, Stephan Rohleder

Der SV 1975 Zeulenroda spielte mit
Justin Kießling, Leon Schmalz, Nath, Max Neuberth, Lucas Harzer, Jonas Weigelt

Der ASV Gommla 1882 spielte mit
René Petzold, David Petzold, Vincent Hofmann, Thomas Ehlers, Pascal Ehlers

Der TuS Obergrochlitz spielte mit
Mario Ketner, Lukas Steudel, Mike Steudel, Nico Reimann, Jacob Hummel

Peter Reichardt @15.04.2016

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.