Show der Paare am 22. Juni im Greizer Hilmo-Stad´lDie beliebte Moderator, Sängerin und Tänzerin Petra Kusch-Lück. Foto: privat

Am 22. Juni gastiert im Hilmo-Stad`l in Sachswitz die Show der Paare, die von Petra Kusch-Lück präsentiert wird. Vogtlandspiegel sprach vorab mit der Künstlerin:
Frau Kusch-Lück, Sie strahlen so, hat das einen besonderen Grund?
Glaubt man meiner Mutti, die übrigens am 20. Mai 88 Jahre wurde, haben meine Eltern mir das Strahlen in die Wiege gelegt. Ich wurde mit viel Liebe großgezogen und was man bekommt, gibt man weiter. Ich war auch als Krankenschwester der Sonnenschein auf der Station. Das behaupteten zumindest sehr viele Patienten, also hat doch meine Mutti Ilse den größten Anteil daran.

Es sind schon einige Jahre vergangen, seit Sie Ihr Fernsehdebüt als Ansagerin im ehemaligen DFF gaben. Erinnern Sie sich an diesen legendären 7. Oktober 1969?
Dieser 7. Oktober war ein sehr bewegender und aufregender Tag. Schon deshalb, weil ich zum ersten Mal mit gefärbten, blonden Haaren, einer Hochsteckfrisur und mit einem extra für mich angefertigten, hellblauen Spitzenkleid die Fernsehzuschauer begrüßen durfte. Ich hatte das Gefühl, mein Herzklopfen war so laut, dass es die Leute hörten. Natürlich nicht, alles lief wie am Schnürchen. Einige Tage später allerdings, ich hatte schon einige Ansagen hinter mich gebracht, vergaß ich den Text, den ich auch nicht mit ins Studio genommen hatte. Da man uns gelehrt hatte: Egal was passiert, du strahlst und strahlst!, habe ich das so lange gemacht, ohne ein Wort zu sagen, bis die Kamera abblendete. Für mich war es eine Ewigkeit…

Acht Mal wurden Sie zum Fernsehliebling gekürt, im Jahr 2007 zur beliebtesten Ansagerin. Können Sie sich erklären, warum man Sie als Frau und Künstlerin so mag?
Vielleicht weil ich so bin wie ich bin, mich nicht verstelle und weil ich meine Tätigkeit sehr liebe. Ich bin ein ziemlich ausgeglichener und sehr ehrlicher Mensch, habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und kämpfe manchmal mehr für andere als für mich selbst.

Sicher gibt es im Leben wie auch in der Karriere Hochs und Tiefs. Was überwog bei Ihnen?
Ich würde sagen, es hielt sich die Waage. Es wird immer Höhen und Tiefen geben, wie für viele andere auch. Hinzu kommt noch, dass es Menschen gibt, die dazu geboren sind, anderen bis heute sehr große Steine in den Weg zu legen. Für einige mag es vielleicht übertrieben klingen, aber es war beispielsweise im Jahr 1991/92 so ein bisschen wie Sterben und wieder Aufstehen müssen. Natürlich gibt es im Leben immer Tiefschläge, aber mein Mann Roland und ich gehören Gott sei Dank zu den Menschen, die sich immer wieder aufrappeln werden. Roland gibt mir die Liebe und Geborgenheit, die ich benötige, um gut arbeiten zu können.

Sie moderierten drei Mal die größte Show des DDR-Fernsehens, den „Kessel Buntes“. Gab es einen Künstler oder eine Künstlerin, die Sie in dieser Zeit besonders faszinierten?
Diese Show war auf höchstem Niveau und jeder war stolz, die Sendung Ein Kessel Buntes moderieren zu dürfen. Das war schon eine Auszeichnung. Es gab sehr viele Künstler, die toll waren, aber auch welche, die mich nicht so begeistert haben. Man muss gar nicht so weit schauen, denn kein Künstler aus der DDR musste sich verstecken, wir hatten nur nicht die Möglichkeit uns bundesweit zu präsentieren und bekannt zu machen. Ich freue mich jedenfalls über jeden Kollegen, der es bis heute geschafft hat, auf der Bühne zu stehen und mit seiner Musik zu begeistern.

Man kennt Sie moderierend, singend und tanzend. Derzeit touren Sie bundesweit mit dem Live-Programm „Show der Paare“. Am 22. Juni kann man diese Gala auch im Greizer Hilmo-Stad’l erleben. Können Sie bitte einige Sätze dazu sagen?
Ja, sehr gern. Die Show geht zweieinhalb Stunden mit Pause. Wir präsentieren die größten Hits der Schlagergeschichte und jeder wird auch solistisch auftreten.
Liebhaber von Filmmelodien, Country-Songs, instrumentaler Musik, Melodien der 1950er Jahre im neuen Sound kommen voll auf ihre Kosten.
Roland ist zweifellos ein Garant für Qualität und gute Unterhaltung und ist in unserer Beziehung schon immer der Ideengeber gewesen. Er konzipiert, schreibt auf, diskutiert mit mir und dann gehen die Vorbereitungen los. Man braucht dazu auch die richtigen Kollegen, die mit Spaß und Engagement dabei sind. So konnten wir Andrea und Wilfried Peetz begeistern. Wilfried ist ein Vollblutmusikant, der bei der legendären Dresdner Theo-Schumann-Combo als Sänger und Gitarrist Erfolge feiern konnte. Seit Jahren ist er ein erfolgreicher Komponist und Arrangeur. Seine Frau Andrea, gebürtige Leipzigerin, ist eine tolle Sängerin mit unverwechselbarer Stimme. Roland liefert oft musikalische Ideen und Wilfried setzt sie mit Bravour um. Manchmal schreibt das Leben eben auch schöne Geschichten!

Wie es heißt, werden Sie gemeinsam mit Ihrem Gatten Roland Neudert, sowie Andrea und Wilfried Peetz auch als Chor auftreten. Singen Sie Sopran?
Ich nicht, aber Andrea schon, sie hat die höchste Stimme, das hören die Leute bei ihrem Solo-Auftritt mit dem Lied Hörst du die Glocken von Stella Maria. Ich singe die Altstimme, lassen Sie sich überraschen.

Welche Musikgenres tangieren Sie im Konzert?
Verschiedene; ich würde es so ausdrücken wollen, dass sehr gut gemachte Musik mich berührt.
Bei Filmen zum Beispiel ist Musik für mich von sehr großer Bedeutung. Um nochmal auf unsere Show zu kommen, sind es Evergreens wie Warum müssen Jahre vergehen?, Dankeschön, Sie waren bezaubernd oder auch Chanson d’amour.

Waren Sie schon einmal in der Park-und Schlossstadt Greiz?
Natürlich, das ist leider sehr lange her, darum freue ich mich besonders, dass wir im Hilmo-Stad’l am 22. Juni mit Show der Paare auftreten können. Außerdem soll man bekanntlich die Feste feiern, wie sie fallen und da ich am 6. April 65 Jahre geworden bin, feiere ich das ganze Jahr über…
Wir wünschen jedenfalls schon vorab viel Freude und hoffen, dass das Publikum genauso Spaß hat wie wir. Nebenbei sei nur erwähnt, dass wir vier uns wirklich sehr gut verstehen, nicht nur auf der Bühne.

Der Hilmo-Stad’l etabliert sich seit seiner Eröffnung im Dezember vergangenen Jahres als Veranstaltungsort der gehobenen Klasse.
Dem Hilmo-Stad’l wünschen wir von ganzem Herzen, in dieser nicht ganz so leichten Zeit – was die Kultur angeht – alles Gute, Erfolg und viele Gäste. Vielleicht gibt es dort irgendwann mal ein Wiedersehen.

Vielen Dank für das nette Gespräch.

Das Interview führte Antje-Gesine Marsch