Singen öffnet die HerzenstürenEin Frauenquartett des Volkskunstensembles bei seinem Vortrag.

Volkskunstensemble Greiz lud zum Weihnachtskonzert in die Pohlitzer Kirche ein
GREIZ-POHLITZ. „Als ich heute zum Konzert fuhr, habe ich kurz überlegt, ob ich den Titel ‚Skihaser’l‘ oder lieber ‚Nun will der Lenz uns grüßen‘ ansagen soll“, scherzte der Leiter des Greizer Volkskunstensembles, Karlheinz Naumann, am Samstagabend, als zum traditionellen Weihnachtskonzert in die Pohlitzer Kirche eingeladen wurde. Doch trotz der milden Temperaturen kam unter den einhundert Besuchern sofort vorweihnachtliche Stimmung auf. Dass Singen die Herzenstüren öffnen kann, bescheinigte der Pfarrer der Pohlitzer Kirche, Christian Colditz, den engagierten Choristen, die seit vielen Jahren mit ihrem Programm in diesem Gotteshaus gastieren. Mit dem Titel „Der Himmel is e Lichterbugn“ stimmte das Ensemble auf das Programm ein. Die Sängerinnen und Sänger unter bewährter Leitung von Karlheinz Naumann spannten auch auf der diesjährigen Weihnachtstournee einen weiten musikalischen Bogen, der vom A-cappella-Lied über geistlichen Gesang bis hin zu typisch erzgebirgischen Weisen reichte. Dass sich das Volkskunstensemble besonders letzterer Gattung mit Hingabe zuwendet, bewiesen sie auch zum Konzert in Pohlitz. Vom „Heiligobndlied“ über das „Raachermannl“ – sehr schön gesungen von Gunther Dittrich, Karlheinz Naumann und Hans Müller – bis hin zu „Ihr Leitle freit eich alle“ interpretierten die Sänger die Lieder mit Hingabe und Begeisterung. Den „Abendsegen“ aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ sangen berührend Nicole Neudeck, Hannelore Müller, Anka Fülle und Heidrun Greilich. Manfred Hausmanns Gedicht „Ich möchte eine alte Kirche sein“ rezitierte mit viel Einfühlungsvermögen Hans Müller, der auch gemeinsam mit seiner Frau Hannelore das bezaubernde Lied „Die kleine Bergkirche“ sang. Selbst flotte und beschwingte Weisen, wie „Fröhliche Weihnachten steh`n vor der Tür“ von Jaromir Vomacka und das „Ski-Haserl“ von Herbert Roth erfreuten die Gäste. Mit dem Wiegenlied „Bajuschki baju“ entführten die Ensemblemitglieder die Zuhörer in die sibirische Taiga. Einen Abstecher nach Amerika unternahm Hans Müller mit dem 1934 uraufgeführten Sinatra-Lied „Winter Wunderland“ und das „Ave Glöcklein“, ein inniges Marienlied, interpretierte stimmschön Anka Fülle. „Süßer die Glocken nie klingen“, ein Lied, das wohl wie kein anderes heilsame und hoffnungsvolle Stimmung schafft, sangen die Besucher des Weihnachtskonzertes gemeinsam. Mit dem Titel „Alle Jahre wieder“ verabschiedeten sich die Choristen und Pianistin Elena Hasanov vom Publikum, das herzlichen Applaus für die weihnachtliche Darbietung spendete. Mit den besten Wünschen für ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr entließ Chorleiter Karlheinz Naumann die Besucher in den Vorabend des vierten Advents. „Das intensive Üben in den letzten Wochen hat sich wirklich gelohnt“, freute sich Christiane Lorenz, die Stimmbildnerin des Chores, die im Anschluss „ihren“ Sängern großen Respekt vor der Leistung zollte.

Antje-Gesine Marsch @20.12.2015