Sparkasse Gera-Greiz unterstützt ErbrechtstagDas Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Gera-Greiz, Frank Emrich (li.) und Steuerberater Frank Küffner, Vizepräsident des Freundeskreises Bürgerstiftung Greiz e.V. Foto: Torsten Röder

Veranstaltung der Bürgerstiftung Greiz erstmals im Vogtland
GREIZ. Die Sparkasse Gera-Greiz unterstützt den am 28.11.2015 in der Greizer Vogtlandhalle stattfindenden 1. Vogtländer Erbrechtstag. Im Gegenzug stehen Besuchern des Erbrechtstages Mitarbeiter der Sparkasse für banktechnische Fragen zur Verfügung. Das ist das Ergebnis eines Gespräches zwischen Frank Emrich, Vorstandsmitglied der Sparkasse Gera-Greiz, und den Präsidiumsmitgliedern Torsten Röder und Frank Küffner vom Freundeskreises Bürgerstiftung Greiz. „Wir erleben in der täglichen Bankpraxis, dass sich bei Fehlern in der Vollmachts- oder Testamentsgestaltung Familienmitglieder mit vermeidbaren Problemen befassen müssen. Daher sind Erbrechtstage immer gut investierte Zeit zur vorbeugenden Fehlervermeidung“, begründete Emrich das Engagement der Sparkasse Gera-Greiz. Das Institut hatte schon den bis 2011 stattfindenden Geraer Erbrechtstag unterstützt. In Greiz werden Dr. Christian Grüner (Geschäftsführer Notarkammer Thüringen), Notarin Ricarda Gebauer, Rechtsanwältin Annette Heinz sowie Steuerberater Daniel Zengerle die Fachvorträge halten und für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung stehen.

Gespräch in der Sparkasse diente auch dem Kennenlernen
Hoch über den Dächern der Stadt Gera hatte Frank Emrich zum Gespräch in die Vorstandsetage des Sparkassengebäudes eingeladen. Ziel dieses Termins war es, neben dem geplanten Ablauf des Erbrechtstages auch die Ziele und Akteure der künftigen Bürgerstiftung Greiz näher kennenzulernen. „Die Sparkasse Gera-Greiz unterhält selbst zwei Stiftungen. Daher ist es naheliegend, sich mit künftigen weiteren Akteuren der Stifterszene auszutauschen“, eröffnete Frank Emrich schmunzelnd das Gespräch. Zugleich wies er darauf hin, dass wegen der beiden eigenen Stiftungen eine Zustiftung der Sparkasse an die Bürgerstiftung nicht zu erwarten sei. Offenbar hatten die beiden Präsidiumsmitglieder mit einer solchen Ansage schon gerechnet. „Wir sind dankbar über jede projektbezogene Unterstützung. Eine Zustiftung haben wir nicht erwartet. Wir brauchen ohnehin eine breite Basis an Stiftern, da wir das Gütesiegel des Bundesverbandes anstreben“, begründete Torsten Röder, Präsident des Fördervereins, den Ansatz des Freundeskreises für dieses Gespräch.
Bürgerstiftung als Netzwerk nur mit Hilfe vieler Zustifter tragfähig
Vorstand Frank Emrich informierte sich detailliert über die seit 2013 erreichten Aktivitäten und Erfolge der bisherigen Gründungsinitiative, die seit Februar 2015 als gemeinnütziger Förderverein agiert. Emrich zollte Respekt für das bisherige Engagement. Trotz vieler Widrigkeiten glauben die Akteure, dass die Gründung gelingen kann. Steuerberater Frank Küffner sagte dazu: „Eine Bürgerstiftung ist eine Gemeinschaftsstiftung. Sie hängt somit nicht vom Wohlwollen eines einzelnen vermögenden Stifters ab. Sondern davon, ob möglichst viele Menschen in einer Region bereit sind, auch durch kleinere Zustiftungen letztlich ihr eigenes Netzwerk zu schaffen, um z.B. auch künftig Vereine zu unterstützen“. Der Vizepräsident spielte indirekt auf die aktuelle Debatte zur ausbleibenden Vereinsförderung an, deren Ursache Geldmangel bei den Kommunen ist. „Ein solches Netzwerk ist nur mit Hilfe vieler Zustifter tragfähig. Die Eingangsschwelle von 250 Euro für Gründungsstifter ist immer noch viel Geld, verglichen mit anderen Bürgerstiftungen aber sehr niedrig. Zudem kann dieser Betrag angespart werden und muss nicht sofort eingezahlt werden“, ergänzte Torsten Röder.

Erfolgreiche Bürgerstiftungen im Osten sind für Greizer Vorbild
Röder verwies auf erfolgreich arbeitende Bürgerstiftungen z.B. in Dresden, Jena, Weimar oder auch der Nachbarstadt Plauen. „2016 schüttet die Bürgerstiftung Plauen/V. zum Beispiel 30.000 Euro Vereinsförderung aus. Davon können Greizer Vereine derzeit nur träumen. In Plauen ist das allerdings nur möglich, weil der gebürtige Plauener Hans Löwel testamentarisch 1,4 Millionen Euro als Kapitalstock für die Bürgerstiftung seiner Heimatstadt hinterließ“, räumte Röder ein. Im unmittelbaren sächsischen Umland, z.B. im Fraureuth bzw. Werdau, gab es ähnliche Initiativen ehemaliger Einwohner. Die Bürgerstiftung Dresden verwaltet derzeit 19 Millionen Euro Stiftungskapital, davon über 16 Millionen aus unselbständigen Unterstiftungen und Fonds. „Hier haben Familien oder Einzelpersonen mit Bezug zu Dresden Stiftungen oder Fonds gegründet, damit von ihnen definierte Ziele finanziell abgesichert werden. Die Bandbreite reicht von der Förderung des Tanzsports über Kultur- und Architekturpreise bis hin zu Bildungsprojekten. Genau diese Vielfalt an Möglichkeiten macht den Reiz einer Bürgerstiftung aus. Im Gegensatz zur Gründung eigener Stiftungen ersparen sich die Stifter bei diesem Modell zudem den Verwaltungsaufwand und die hohen juristischen Hürden“, erläuterte Torsten Röder, warum man auch in Greiz die Idee einer Bürgerstiftung so intensiv verfolgt. So bietet der 1. Vogtländer Erbrechtstag für Besucher vordergründig die Möglichkeit, sich individuell vor den Fallstricken des Erbrechts zu schützen. Daneben hat man auch die Chance, die Bürgerstiftungsidee und die Greizer Akteure näher kennenzulernen.

Weitere Informationen zum 1. Vogtländer Erbrechtstag gibt es unter www.buergerstiftung-greiz.de. Anmeldungen sind möglich unter Telefon 03661/458 9090 bzw. 03661/456 55 90 oder per E-Mail unter info@buergerstiftung-greiz.de

Pressemitteilung Freundeskreis Bürgerstiftung Greiz e.V. @13.11.2015