SPD Greiz: Danke für das Engagement vor OrtBauhof-Chef Bodo Scheffel (r.) sichert den Vereinen der Stadt Greiz Unterstützung in Dienstleistungen zu.

SPD Greiz lud am Montagabend zum Ehrenamtsempfang in die Vogtlandhalle Greiz ein und bedankte sich für das Engagement der Menschen vor Ort

GREIZ. Wie wichtig ehrenamtliches Engagement für die Kommune und letztlich für die gesamte Gesellschaft ist, betonte am Montagabend Wolfgang Seifert, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, als in den Konferenzraum der Vogtlandhalle Greiz zum Ehrenamtsempfang gebeten wurde.
Zahlreiche Vertreter von Sport-, Kultur- und Sozialvereinen, Verbänden und Institutionen waren der Einladung gefolgt.

„Ehrenamt ist ein wichtiger Teil des Lebens, der seit vielen Jahren auch in unserer Stadt das Leben bereichert“, wie Wolfgang Seifert den Einsatz für das Gemeinwohl lobte:“Wir wollen heute einfach Danke sagen für Ihre Arbeit.“

Geregelt wird die Förderung der Vereine über die Förderrichtlinien für Kultur-und Sozial- sowie Sportvereine. Dass diese Förderung nicht selbstverständlich ist, auch wenn sie in den letzten Jahren einige Einschnitte erleben musste, unterstrich der SPD-Ortsvorsitzende.
In den Jahren 2007 bis 2016 wurden 851.000 Euro an Vereine ausgereicht, nannte Wolfgang Seifert als stolze Summe.
Im Jahr 2016 erhielten die Greizer Vereine 39.720 Euro, definierte er die freiwilligen Leistungen, die von der Stadt Greiz geleistet wurden.

Sicher spiele das Thema Geld in jedem Verein eine Rolle, doch solle an diesem Abend auch die Möglichkeit der Unterstützung anderer Art in den Fokus gerückt werden. Beispielsweise leiste die Stadt Greiz auch Sachleistungen. Der Bauhof sei etwa beim Rosenmontagsumzug im Einsatz gewesen und nahm die Reinigung der Straßen und Plätze vor.
Zum anderen sei die Nutzung von Sportstätten, zum Beispiel der Schwimmhalle oder Zweifeldersporthalle für den Vereinssport kostenfrei.

Lobende Worte für die Greizer Ehrenamtlichen fand auch Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD). Man müsse schon „positiv verrückt“ sein, die vielfältigen Aufgaben zu meistern, gerade in Hinblick auf die „neue Zeit“, die „viel im Ehrenamt verändert“ habe. Doch man habe „Ausdauer bewiesen“ bedankte sich die Politikerin bei den ehrenamtlich Tätigen.

Im anschließenden Gespräch stellte sich Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) den Fragen von Elisabeth Kaiser, Direktkandidatin für die Bundestagswahl 2017. Das Stadtoberhaupt erinnerte daran, dass man seit dem Jahr 1994 den über 160 Greizer Vereinen Unterstützung gewährt. Die Vereine, mit denen man vor Jahren vertragliche Beziehungen – zum Beispiel Talentförderzentren – eingegangen war, erhielten trotz klammer Stadtkassen und vorläufiger Haushaltsführung entsprechende Gelder.

Zudem wies Bürgermeister Grüner auf die Möglichkeit der Präsentation in der Öffentlichkeit hin, wobei man der Stadt auch etwas zurückgebe: „Nicht nur beim Umzug zum Stadtfest, sondern auch beispielsweise beim Turnier um den Pokal des Bürgermeisters, den der 1. FC Greiz in jedem Jahr durchführt.“ Auch die Rínger des RSV Rotation Greiz tragen den Ruf der Stadt Greiz durch ihre sportlichen Erfolge positiv nach außen.

Dass die finanzielle Situation in den Kommunen nicht einfacher wird – davor dürfe man nicht die Augen verschließen, mahnte das Stadtoberhaupt an und bot den Vereinen die Möglichkeit der Unterstützung durch Dienstleistungen an. Zum Beispiel sei der Bauhof Greiz beim Aufstellen und Transportieren von Buden für Feste in Kleingartenanlagen gern behilflich.

Frank Heymann vom VDK Greiz sprach in diesem Zusammenhang dem Team des Bauhofs der Stadt Greiz um Bodo Scheffel seinen herzlichen Dank aus; Dankesworte fanden auch Hans-Jürgen Böttger von der Singgemeinschaft Gommla/Irchwitz und Thomas Keil vom Fanfarenzug Greiz.

Dass man das ehrenamtliche Engagement auch von Seiten des Bauhofs in Zukunft weiter unterstütze, betonte Bodo Scheffel. Selbst das Ausleihen von Werkzeugen, etwa für Reinigungsarbeiten, sei jederzeit auf Anfrage per „kleinem Dienstweg“ an das Büro des Bürgermeisters möglich.

Wann mit dem Ausreichen von Fördermitteln für die Vereine im Jahr 2017 etwa zu rechnen ist, wollte Dr. Christian Wonitzki vom Verein Greizer Parkfreunde wissen. Ende des Monats April werde im Greizer Stadtrat über den Haushalt des laufenden Jahres debattiert, kündigte Bürgermeister Grüner an. Dann werde man sehen.
Die Idee der Präsentation von Greizer Vereinen im Bürgermagazin der Stadt Greiz, die Dr. Wonitzki aussprach, griff das Stadtoberhaupt auf und ermunterte alle Vereine der Stadt, diese kostenfreie Möglichkeit in Anspruch zu nehmen.

Hans-Jürgen Kowalewicz von den Greizer Modellbahnfreunden bot für den Weihnachtsmarkt 2017 eine etwa 15 Meter hohe Fichte an, was von den Anwesenden mit Beifall quittiert wurde.

Möglichkeiten der Unterstützung von Veranstaltungen jeglicher Art „vom Kammerkonzert bis zum Boxkampf“ bot der Vorsitzende des Fördervereins Oberes Schloss, Joachim Lehmann an. „Wir würden gern alles fördern, was das Wahrzeichen der Stadt in den Fokus rückt“, so Lehmann.

Auf die Ausreichung von Zuwendungen aus Lottomitteln wies Heike Taubert hin.

Die Förderung punktueller Projekte, wie beispielsweise Schülerausfahrten auf den Spuren von Bernhard Stavenhagen nach Weimar, fragte Daniela Walter, Fördervereinsvorsitzende der Kreismusikschule Greiz an: „Lohnt es sich überhaupt, in diesem Jahr Anträge zu stellen?“, wollte sie wissen – vor allem in Bezug auf den umfangreichen Aufwand, den es koste. „Für das Jahr 2017 gibt es eher keine Mittel“, betonte Bürgermeister Gerd Grüner: „So ehrlich muss man sein.“

Antje-Gesine Marsch @21.03.2017