SPD-Kreisverband Greiz: Rechenschaftsbericht und WahlmarathonDer neue Kreisvorstand der SPD: v.l.n.r. Wolfgang Seifert, Mike Stieber, Ines Wartenberg, Eckart Beiersmann, Heike Taubert, Reinhard Sell und Marie Mayer.

Der SPD-Kreisverband Greiz führte am Freitag seine Mitgliedervollversammlung durch – mit Rechenschaftsbericht und Wahlmarathon

GREIZ. Im Tagungsraum der Vogtlandhalle Greiz führte der SPD-Kreisverband Greiz am Freitagabend seine Mitgliedervollversammlung durch. Zwanzig Genossen waren erschienen, um die Zeit zu nutzen, über aktuelle politische Themen sowohl im Landkreis als auch auf Landes- und Bundesebene zu diskutieren, die letzten beiden Jahre Revue passieren zu lassen, aber auch Ausblicke zu wagen und zudem einen wahren Wahl-Marathon zu absolvieren.

Im Rechenschaftsbericht griff die Kreisvorsitzende Heike Taubert noch einmal die wichtigen Themen auf, die in den letzten Monaten im Fokus der Kreis-Parteiarbeit standen. Um „besser sichtbar zu werden“ habe man sich „auf Tour begeben“, so Taubert; führte mit der Stammtisch-Reihe Gespräche mit den Bürgern, beispielsweise in Berga. Zudem traf man sich zu Sitzungen in öffentlichen Einrichtungen, etwa im AWO-Heim Burkersdorf. Mit europäischen Themen habe man sich genauso intensiv auseinander gesetzt, wie mit der Flüchtlingsthematik, die „viel Gegenwind“ erzeugte. In diesem Zusammenhang dankte Heike Taubert den Genossen Angelika Männel, Ines Wartenberg und Reinhard Sell für ihr vorbildliches Engagement in der Betreuung von Asylsuchenden.
Die Landwirtschaft mit den Problemen der Milchbauern spielte eine wichtige Rolle, ebenso die von der Rot-Rot-Grünen Regierung auf den Weg gebrachte Thüringer Gebietsreform. „Das Thema beschäftigt natürlich alle Orte im Landkreis Greiz“, wie die Politikerin weiß. Auch die Angst der Bürger, dass man die regionale Identität verlieren könne, wenn es zu diesem „großen Gebilde“ kommt, vermag sie nachzuvollziehen.

Dennoch: „Die Zentren, ohne die die Region wesentlich ärmer wäre, werden gestärkt“, zeigt sich Taubert überzeugt. Die Gebietsreform hält sie deshalb für „außerordentlich notwendig“.
Das aktuelle Thema „Vereinbarung zur Finanzierung der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach“ tangierte Heike Taubert auch. Greiz war die letzte der sechs Säulen – neben den Ländern Thüringen und Sachsen, den Landkreisen Greiz und Vogtland sowie der Stadt Reichenbach – die letzte Woche nach „wochenlangem Hin und Her“ die Vereinbarung beschloss. „Wenn sich selbst die Greizer Stadträte nicht zur eigenen Philharmonie bekennen, halte ich das für schlimm“, betonte Heike Taubert.

Einen Blick in die nähere Zukunft warf die SPD-Kreisvorsitzende und Thüringer Finanzministerin ebenfalls. So stünden die Novellierungen des Thüringer Schul-und Wassergesetzes ganz oben auf der Agenda der Landesregierung; ebenso der Länderfinanzausgleich.

In der anschließenden Wahl, die von Martin Luckert geleitet wurde, erfolgte die Neuwahl des Kreisvorstandes. Einstimmig wurde Heike Taubert als Kreisvorsitzende im Amt bestätigt; als Stellvertreter wurden Stephan Marek aus Greiz und Mike Stieber aus Zeulenroda gewählt.
Als Schatzmeisterin wird fortan Ines Wartenberg die finanziellen Geschicke des Kreisverbandes in die Hand nehmen – wobei Vorsitzende Heike Taubert Thomas Liehr dankte, der diese verantwortungsvolle Tätigkeit viele Jahre bekleidete, aus beruflichen Gründen aber sein Amt zur Verfügung stellte.
Nicht mehr im Vorstand wird Harald Seidel vertreten sein, dem Heike Taubert ebenso für viele Jahre Arbeit ihren Dank aussprach.
Als Beisitzer erhielten das Vertrauen ausgeprochen: Wolfgang Seifert, Ines Watzek, Holger Naundorf, Marie Mayer, Eckart Beiersmann und Reinhard Sell.
In der Revisionskommission arbeiten Brigitte Just und Angela Lorenz; in der Schiedskommission Harald Jatho, Martin Luckert und Joachim Lehmann.
Zudem wurden unter anderem die Delegierten für die Landesparteitage gewählt.
Im Parteirat werden fortan Marie Mayer und Martin Luckert tätig sein.

Zu Beginn der Wahlveranstaltung hatte sich Elisabeth Kaiser aus Gera vorgstellt. Die 29-jährige Pressesprecherin der SPD-Fraktion im Thüringer Landrat möchte für den Deutschen Bundestag kandidieren und sprach über ihre Ziele und Visionen.
Ein Grußwort entbot zudem der Landesgeschäftsführer der SPD Thüringen, Michael Klostermann.

Antje-Gesine Marsch @30.10.2016