Sportprojekt am Ulf Merbold-Gymnasium Greiz der besonderen ArtFrau Volger überreicht Herrn Christink eine Spende für die Vereinsarbeit. Foto: Peter Reichardt

Mohlsdorfer Firma Volger Land- und Baumaschinen sponserte im Ulf-Merbold-Gymnasium eine Sportveranstaltung der besonderen Art

GREIZ. Kurz vor dem Sommerferienbeginn, da passiert in den Schulen der Region nur noch wenig. Sind doch die Zensuren und Benotungen festgezurrt und die Gedanken der Schülerinnen und Schüler schon bei den Erlebnissen, die sie in der Ferienzeit erwarten. Anders am Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz. Dort hatte man für den 23. Juni ein Abschlusssportfest des Schuljahres 2015/16 auf das Programm gesetzt, und das mit einem ungewohnten Programm. Alle konnten ihren sportlichen Neigungen folgend sich in dem erproben, was sie gern einmal sportlich machen wollten.

Da gab es eine Mountainbike–Tour, fahren und Hockeyspielen auf Rollerblades, sich an der Tischtennisplatte austoben und vieles anderes mehr. Unter anderem war auch Jenas Erster Rollstuhlbasketballverein „Jena Caputs“ mit seinem Vereinsvorsitzenden Lars Christink vor Ort, um zu zeigen, dass auch körperlich behinderte Menschen am sportlichen Leben und das auch unter den Bedingungen des Leistungssportes teilnehmen können. Spielen doch die „Jena Caputs“ in der Bundesliga des Rollstuhlbasketballs.

Völlig neue Erfahrungen der ungewohnten Art für die Schülerinnen und Schüler des Ulf-Merbold-Gymnasiums Greiz, die sich plötzlich in die Rolle eines Querschnittsgelähmten im Rollstuhl versetzt sahen. Hatten die Jenaer Leistungssportler doch ihre Wettkampfrollis mitgebracht, setzten die Mädchen und Jungen in dieses Wettkampfgerät, zurrten sie fest, so dass nur die Hände und die Gedanken die Fortbewegung und die Körperkoordination bestimmten, und brachten sie damit in eine völlig ungewohnte, nicht gerade begeisternde Situation. Eine völlig andere Sicht der Dinge für die jungen Leute, die hohe Anforderungen an deren Koordination stellte, aber genau so an Kraft und Koordination der Arme, Hände sowie der Bauch- und Lendenmuskulatur.

Frappierend, wie man sich da bewegen muss, wenn der Rumpf des Körpers nur bedingt mitgehen kann, welche Anforderungen dabei an den Betroffenen gestellt werden und wie man damit umgehen kann und muss – so Lennox Hoffmann aus der Klasse 7a des Greizer Ulf-Merbold-Gymnasiums. Für die jungen Leute eine völlig neue Erfahrung, die sie an diesem Sportvormittag sammeln konnten, die ihnen aber auch gleichzeitig den Blick schärfte für den Umgang von behinderten und nichtbehinderten Menschen miteinander. Inklusion, die ja auch an den Schulen der Region ein wichtiges Thema ist und neue Anforderungen an das Schul- und Bildungswesen stellt.

Eine Verbindung der „Jena Caputs“ und des Gymnasiums Greiz, die in diesem Jahr schon zum zweiten Mal zum Tragen kam. Zustande gekommen ist diese Verbindung durch den Schulreferendar Cedrik Jonekeit, der sein Studium auf Lehramt an der Friedrich- Schiller–Universität Jena absolvierte und dort im Rahmen der Sportausbildung mit Jenas Erstem Rollstuhlbasketballverein zusammen kam. Er und Alfred Giegling, Lehrer am Greizer Gymnasium, haben es mit ihrem Engagement möglich gemacht, dass die „Jena Caputs“ im Rahmen ihrer öffentlichen Vereinstätigkeit nach Greiz gekommen sind und ihre Erfahrungen im Leben sowie im Sport an die jungen Leute des Ulf-Merbold-Gymnasiums Greiz weiter gegeben haben.

Doch auch die regionale Wirtschaft war nicht unerheblich daran beteiligt, dass dieses Zusammentreffen zustande kam. Hat doch die Firma Volger Land- und Baumaschinen Mohlsdorf mit einer entsprechenden Spende die Unkosten dieses Zusammentreffens übernommen und so einen wichtigen Beitrag bei der Entwicklung und Erziehung der jungen Generation geleistet. Der Firma und ihr sei es ein Bedürfnis, solche Projekte im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten zu unterstützen, um Bildung, Erziehung, Humanität und gegenseitiges Verständnis zu befördern, so Frau Volger, die die Spende im Beisein der Schülerinnen und Schüler an Herrn Christink vom Jenaer Verein übergab.
Er bedankte sich im Namen der behinderten Sportler für dieses Sponsoring und versicherte, auch weiterhin im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Jenaer Vereins wirksam zu werden, um das Zusammenleben sowie das Verständnis von Behinderten und Nichtbehinderten untereinander zu befördern. Ein Projekt am Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz, das sicher seine Früchte zeigen wird.

Peter Reichardt @04.07.2016

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.