Stadtkirche Greiz: Psycho-Chor Jena sorgte für BegeisterungNachtwächter Holger Wittig hat den Psycho-Chor zum fünften Mal nach Greiz geholt.

Der Psycho-Chor Jena gastierte zum fünften Mal in der Stadtkirche St. Marien Greiz

GREIZ. Der Psycho-Chor ist ein junger Chor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der allen begeisterten Chorsängern offen steht – nicht nur den Studenten des Instituts für Psychologie, wie der Name vermuten lässt. In jedem Semester studiert der Chor ein neues Programm ein, das anschließend in ausgewählten Konzerten präsentiert wird.

So auch am Samstagabend in der Stadtkirche St. Marien Greiz. Hunderte Gäste folgten der Einladung des Greizer Nachtwächters Holger Wittig, der den Chor bereits zum fünften Mal in der Schloss-und Residenzstadt begrüßen konnte.

Die rund sechzig Sängerinnen und Sänger begeisterten nicht nur mit ihrer lebensfrohen Ausstrahlung, sondern boten wunderbar nuanciertem Gesang in Dynamik, Spannung und Höhe. Maximilian Lörzer, Gründer und versierter Chorleiter des Psycho-Chores, verstand es dabei hervorragend, den melodischen Fluss zu forcieren.
Mit klaren, frischen Stimmen und ansprechenden Titeln, untermalt von ausdrucksstarken und emotionalen Arrangements, sorgten die jungen Leute für Begeisterung.
Oft herrschte nach dem Schlusston kurze, berührende Ruhe, ehe der Applaus aufbrandete, etwa beim Volkslied „Im schönsten Wiesengrunde“ oder dem afrikanischen Lied „Aye kerunene“.
Für Heiterkeit sorgten die Titel „High Ho“, aus Disneys Schneewittchen-Film und das bulgarische Lied „Ergen Deda“.
Rheinisch-fröhlich wurde es beim Lied „Stääne“; der Red-Hot-Chili-Peppers-Klassiker „Under the bridge“ wurde in interessantem Gewand interpretiert.
Der Männerchor des Ensembles brachte stimmschön das Lied „Der alte Barbarossa“ von Friedrich Silcher nach einem Gedicht von Friedrich Rückert zu Gehör.

Das Lied „Keine Lust mehr“ des Hannoveraner Komponisten Oliver Gies trugen Chorleiter Maximilian Lörzer und Assistentin Clara Pönicke vor. Die Idee, einfach mal die Rollen zu tauschen – der Mann singt hoch und die Frau tief – wurde von den beiden hervorragend gemeistert und vom Beifall der Gäste getragen.

Dem Titel des Semesterabschlusskonzertes entsprechend interpretierten die Choristen das Lied „Just sing it“, bevor das Lied „Ich kann nur den Refain“ der Wise Guys das Programm abschloss.

Holger Wittig sprach dem Psycho-Chor seinen herzlichen Dank aus und entlockte den Choristen das Versprechen, auch im kommenden Jahr Station in Greiz zu machen.
Der Greizer Kantor Ralf Stiller gehörte auch zu den Gästen des Abends und dankte den Sängerinnen und Sängern für das hervorragende Konzert.

Beim allerletzten Lied des Abends wurde es völlig dunkel in der Kirche. Wohl keiner, der beim Song „The hanging tree“ aus dem Streifen „Die Tribute von Panem“ keine Gänsehaut bekam. Nur die Solistin hielt ein Licht in den Händen, bevor final der Chor einstimmte und ein kleines Lichtermeer entflammte.

Chorleiter Maximilian Lörzer sprach Holger Wittig für das Sponsoring seinen besonderen Dank aus – auch für die beste kulinarische Versorgung der Sänger.
Finanziell unterstützt wird der Chor von JenaKultur sowie dem Studentenwerk Thüringen.
Stürmischen Applaus erhielten zudem Stimmbildner Jonathan Högg und Chorleiter-Assistenin Clara Pönicke.

Antje-Gesine Marsch @30.01.2017