Stellenausschreibung im Amtsblatt von GreizFraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion begrüßt Stellenausschreibung im Amtsblatt von Greiz

Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion begrüßt Stellenausschreibung

GREIZ. In einer Mitteilung an unsere Zeitung begrüßt die CDU-Stadtratsfraktion die im aktuellen Amtsblatt veröffentlichte Stellenausschreibung eines Wirtschafts- und Tourismusförderers. In der Stellenausschreibung ist nachzulesen, dass vom zukünftigen Stelleninhaber die Aufgabenfelder Wirtschaftsförderung und Tourismuskoordination übernommen werden sollen. CDU-Fraktionschef Jürgen Frantz sieht in der Stellenausschreibung „eine deutliche Handschrift der Greizer CDU, die seit längerer Zeit eine Stelle zur Koordination und Entwicklung touristischer Angebote einfordert.“

Die Stelle eines Tourismuskoordinators wird in Verbindung mit der Stelle des Wirtschaftsförderers ausgeschrieben, eine Aufgabe die bis zu seinem Ruhestand Volkmar Schneider im Greizer Rathaus wahrgenommen hat. „Die ausdrückliche Erweiterung der Wirtschaftsförderung um den Bereich Tourismus ist nur folgerichtig in einer Stadt, die neben einer breiten, engagierten mittelständischen Wirtschaftsstruktur den Tourismus als Wirtschaftssektor weiter entwickeln will“, so der Vorsitzende des Tourismusausschusses Christian Tischner (CDU).

Die Stellenausschreibung nennt als Einstellungskriterien einen Hochschulabschluss in den Bereichen Wirtschaft und/oder Marketing sowie einschlägige Berufserfahrung und Fremdsprachenkenntnisse. Die CDU-Fraktion wünscht sich eine große Anzahl interessierter und qualifizierter Bewerber und für die Zukunft eine Stelleninhaberin/einen Stelleninhaber, die/der Partner aller unternehmerisch und touristisch Engagierten in unserer Stadt ist.

V.i.S.d.P. Jürgen Frantz CDU-Fraktion im Stadtrat Greiz @09.07.2012

Von Leserpost

3 Gedanken zu „Stellenausschreibung eines Wirtschafts- und Tourismusförderers“
  1. Wow! Mit der Ausschreibung habe ich quasi jetzt schon eine neue Arbeitsstelle: ich bin ausgebildeter Verwaltungsfachwirt (FL II – das Geld für die Ausbildung kann sich die Stadt Greiz also schon mal schenken). BWL habe ich gleich zweimal studiert: einmal an der VWA Gera und einmal an einer FH als Dipl.-Kaufmann. Dann habe ich noch Jura studiert (davon steht zwar nichts in der Ausschreibung, ist aber sicher ganz nützlich (besonders wenn man die Erwartungen des BM [nämlich nichts tun] nicht erfüllt und man sich dann später dienst-/arbeitsrechtlich beharkt). Ich habe mich in wissenschaftlichen Hausarbeiten mit meiner Heimatstadt Greiz beschäftigt, habe also auch einen etwas tiefer untersuchten Faktenbackground. Das Tourismus- und Marketingkonzept der Stadt Greiz habe ich z.B. gelesen- wir könnten ja mal einen Wissentest mit den Stadträten machen, das würde lustig werden *lach*.

    Als Mitglied im Tourismusförderverein (TFV) habe ich dort unter Hemmann/Grüner live erleben „dürfen“, wie die SPD in Greiz mit Ideen umgeht, die sie blöderweise selbst nie hat (Rad-/Wanderweg auf der ehemaligen Bahnstrecke Greiz-Neumark). Aussitzen, ignorieren, schlecht machen – und zwei Jahre später im Wahlkampf abgewandelt (Autobahnzubringer nach Reichenbach) als eigene „verkaufen“. Genauso eine Totgeburt wie viele andere SPD- Hirngespinste, mit denen man Wählerstimmen köderte (Hochschule, kreisfreie Stadt usw.). Und Grüner machte mit dieser Idee beim Bundesverkehrsminister genau das, was sein Amtsvorgänger Hemmann in einer Bürgerversammlung dem TFV vorwarf: „Man kann nicht einfach eine Idee haben und andere sollen sie umsetzen“. Kann man heute noch im OTZ- Archiv nachlesen.

    Bleiben wir beim Amtsblatt. Welche Fakten/Ableitungen kann man aus dieser „Ausschreibung“ (die fatal an die „Auschreibung zum 1. Beigeordneten erinnert, wo dann nur Gerd G. vorgesehener und eingestellter Bewerber war) ziehen?

    Fakt 1:
    Die Wahlanfechtung von RA Zietan wirkt zumindest insoweit, als sich der BM und die Kuschelkoalition nicht mehr trauen (anders als bei anderen netten Stellen im öffentlichen Dienst wie Museumsmitarbeiter [reserviert für abgehalfterte CDU- Landtagsabgeordnete], in der Stadtverwaltung oder im Tourismusbereich), derartige Stellen zumindest ohne „pro forma- Auschreibung“ zu besetzen. So wahrt man zumindest den Schein rechtlichen Anstandes.
    Ableitung 1:
    Liest man die Stellenausschreibung genauer, wurde bei Setzen der Anzeige etwas vergessen: „BewerberInnen sollten das r i c h t i g e Parteibuch (vorzugsweise der SPD, CDU geht auch gerade noch) in der Tasche haben“. Wenn die IWA/LINKE oder deren Stadträte ernsthaft glauben, dass auf diese Stelle „frisches Blut“ gewollt ist, der zieht die Hose mit der Beißzange an!
    Ableitung 2:
    Ich wette 50.- €‚¬ zugunsten der Diakonie (Cafe O.K.), dass die Stelle mit einer Person aus dem politischen Umfeld oder mit politischer Nähe zur Greizer SPD oder CDU besetzt wird. Wer hält zugunsten der Diakonie dagegen? Mir würden da Namen einfallen wie Ulrich Zschegner, Mario Walther, Ines Wartenberg oder auch Christian Tischner. Aber die Jusos und Junge Union suchen ja auch noch eine Beschäftigung, wo man viel verdient und nicht arbeiten muss. Wo z.B. alle Brückentage vom Amts wegen angeordnet werden. Das man dann evtl. sein Stadtratsmandat für den gut bezahlten Posten aufgeben müsste, könnte man sicher verschmerzen. Vermutlich würde die Opposition nicht mal raffen, wenn man das Mandat nicht aufgeben würde.

    Fakt 2:
    Für was brauchen wir mit Besetzung dieser Stelle noch einen Stadtmarketingverein, der erst im Mai 2012 aus dem Stadthaushalt 30.000 €‚¬ bekommen hat, obwohl das Eigenkapital des GmbH wohl an die 100 T€‚¬ beträgt (kam im Anschub auch aus Steuermitteln von der Stadt Greiz) und Gewinne eingefahren werden. Hatte SPD- Fraktionschef Jatho Angst, dass seine Fraktionskollegin Wartenberg (SPD) sich dann kein Salär mehr zahlen könnte?
    Ableitung 1:
    Das Geld in der Stadtkasse wird immer knapper. Und der oppulente Zuschuss für den aktuell finanziell gut gepolsterten Stadtmarketingverein steht nächstes Jahr sicher wieder zur Disposition. Will man ggf. seine eigenen Leute rechtzeitig aus der Schusslinie bringen?
    Ableitung 2:
    Der Stadtmarketingverein stand wiederholt in der Kritik: Arbeit des Vorstandsvorsitzenden Dr. Hemmann (SPD) nach „Gutsherrenart“ (Ignorieren von 35 eintrittswilligen Greizern), Nichtbehandlung von Themen (Verkehrskonzept), keine Internetseite/keine Öffentlichkeitsarbeit/ keine Transparenz. Also alles, was auch der SPD zutiefst zuwider ist. Will man das Stadtmarketing/Tourismus wieder zurück in die Stadtverwaltung holen, um sich in nächster Zukunft aus dem Verein zurückzuziehen und die Nachfolger bei der nächsten Haushaltsdebatte in ´s offene Messer laufen zu lassen?

    Fakt 3:
    Ein Wirtschaftsförderer soll Wirtschaft fördern. Wie soll er/sie das machen, wenn die bisherigen SPD- Bürgermeister mit ihren SPD-/CDU- Kuschelkoalitionen sämtliche bisherigen (Plan-)Gewerbegebiete (Obergrochlitzt, Schönfeld etc.) wieder aufgehoben haben? Wir haben aktuell lediglich ein rechtlich gesichertes Gewerbegebiet: der „Säulenfriedhof“ in der goldenen Aue. Und dort ist Überschwemmungsgebiet!
    Ableitung 1:
    Es geht gar nicht um Wirtschaftsförderung. Sondern um Posten schaffen. Denn im BM- Wahlkampf tönte der alte und neue Amtsinhaber ja noch großspurig, „Wirtschaftsförderung ist Chefsache!“.
    Ableitung 2:
    Der/Die Wirtschaftsförderer/in ist chancenlos, wenn die politischen Rahmenbedingungen nicht stimmen. Ohne ausgewiesene Gewerbegebiete, bei steigenden Energiepreisen, schwindelerregenden Wasser- und Straßenausbaubeitragsbescheide, angehobenen Gewerbesteuersätzen und (vermutlich demnächst) angehobenen Grundsteuern – wie will der Wirtschaftsförderer für Gewerbebetriebe die wunderschöne Stadt Greiz mit Berghängen und ihrer Tallage in einem Überschwemmungsgebiet schmackhaft machen?

    Fakt 4:
    Sollte ich mich bei 1-3 irren (was ich ehrlich sehr hoffe), dann sollte die Opposition auf folgendes bestehen: die Stelle wird befristet auf zwei Jahre besetzt. Machen andere Städte/Behörden schon lange und die Begründung ist regelmäßig die Haushaltslage. Die ist in der Stadt Greiz auch ein Thema. Viel wichtiger aber ist: in zwei Jahren sind Kommunalwahlen. Und das ist für den neuen Wirtschaftsförderer eine gute Gelegenheit, seine Tätigkeit abzurechnen. Kann er/sie hier erfolgversprechende Aktivitäten/abrechenbare Erfolge vorweisen, wird er/sie sicher auch nach der Wahl weiterbeschäftigt. Kann er/sie das nicht, gibt es in 2 Jahren die Chance für eine Neu- statt Fehlbesetzung. Und das sollte uns unsere Heimatstadt Greiz schon wert sein.

  2. Ende November 2011 wurde der bisherige Stelleninhaber in den Ruhestand verabschiedet. Bis jetzt hat es gedauert, dass eine neue Ausschreibung kam. Ja, da sehe ich eine deutliche CDU-Handschrift! Ein Problem aussitzen, das konnte schon Ex-Kanzler Kohl sehr gut.
    In anderen Städten, Firmen etc. ist es üblich, dass der Stelleninhaber seinen Nachfolger rund 3 Monate einarbeitet. Ohne die auf Facebook von „Lieb Finger“ angestoßene Diskussion über diese vakante Stelle würden wir wahrscheinlich heute noch auf die Ausschreibung warten.
    Ich hoffe, dass es wirklich eine reale Ausschreibung ist und der zukünftige Stelleninhaber nicht schon festssteht! Interessant wird es zu sehen, welche Qualifikationen und welches Parteibuch er/sie hat!

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