Studenten und Kindergartenkinder kooperieren bei NaturwissenschaftenStolz präsentieren die Kinder des Kindergartens "Waldwichtel" ihre Teilnehmerurkunden. Foto: Peter Reichardt

SBBZ „Ernst Arnold“ Greiz und Kindergarten „Waldwichtel“ Gommla gehen bei Bildungsarbeit gemeinsame Wege
GOMMLA. Experimentieren ist wie Zaubern, aber man lernt, warum es so ist – so lautet das Motto der Kooperation zwischen Schülern des SBBZ „Ernst Arnold“ Greiz und dem Gommlaer Kindergarten „Waldwichtel“. Die Schülerinnen und Schüler, unter ihnen auch ein junger Holländer, der Fachschule für Sozialpädagogik im Berufsschulzentrum Greiz waren das zweite Mal im Kindergarten „Waldwichtel“ zu Gast und experimentierten mit den vier- bis sechsjährigen Kindern. Das Projekt „Naturwissenschaftliche Experimente im Kindergarten“ wurde von den Schülern des dritten Ausbildungsjahres unter Anleitung ihrer Lehrerin für Naturwissenschaften, Eva Kneisel selbst erarbeitet und mit den Kindern durchgeführt. Die Freude der Kinder war von der ersten Minute an zu spüren. Die Jungen und Mädchen durften alles selbst tun, vom Wasser eingießen, Plastikflaschen untertauchen, die alte Waage mit Früchten belegen und austarieren, ein Ei in Salzwasser legen, bis hin zum Bearbeiten des jeweiligen Arbeitsblattes. Warum schwimmt die Apfelsine im Wasser, warum geht sie unter, wenn sie geschält ist? Die Kugel aus Aluminiumfolie schwimmt im Wasser, oder nicht? Die Kinder wussten es am Ende der Experimentiertage.
„Warum das Flugzeug fliegt, das Schiff nicht unter geht, die Blumen Wasser trinken, Kastanien nach unten sinken, das Ei auch manchmal schwimmt, das alles fragt das Kind“, so eine Textzeile aus dem „Lied der klugen Kinder“, das Frau Kneisel getextet und komponiert hat. Die Kinder des Gommlaer Kindergartens „Waldwichtel“ sangen es jedenfalls mit viel Begeisterung und haben beim Experimentieren vieles über das „Zaubern“ gelernt.
„Wir experimentieren bereits im Kindergarten, denn naturwissenschaftliche Bildung beginnt schon hier. Das Wichtigste dabei ist, Ursachenforschung zu betreiben. Viele große physikalische Erkenntnisse lassen sich kindgerecht erklären und mit Beispielen aus der Erlebniswelt der Kinder belegen. Darauf lege ich größten Wert“, erklärte Frau Kneisel nach den beiden Experimentiertagen in der Gommlaer Kindereinrichtung. Sie zeigte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen dieses Projektes. Auch und insbesondere unter dem Aspekt, dass die Berufsschüler praktisch und vor Ort mit den Kindern arbeiten und berufliche Erfahrungen sammeln konnten. Sie sei doch etwas stolz auf ihre Schüler, wie sie gestand.
Die Leiterin des Gommlaer Kindergartens „Waldwichtel“, Kirsty Nicol, betonte: „Ich freue mich, dass eine Kooperation mit dem SBBZ „Ernst Arnold“ Greiz zustande gekommen ist. Die naturwissenschaftliche und technische Bildung ist ein Bildungsbereich des Thüringer Bildungsplanes. Besonders Experimente begeistern und erstaunen unsere Kinder. Gemeinsam zu forschen und zu experimentieren ist für unsere Kindergartenkinder und auch für die Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik im Berufsschulzentrum „Ernst Arnold“ Greiz eine wirkungsvolle Methodik, denn jeder lernt etwas dabei.“
Und das konnte man am Donnerstag augenscheinlich im Gommlaer Kindergarten „Waldwichtel“ erleben. Frau Nicol bedankte sich bei den Schülerinnen und Schülern, die dieses Projekt entwickelt und durchgeführt haben, sowie bei Frau Kneisel als verantwortliche Lehrerin für Naturwissenschaften und wünschte sich, diese Zusammenarbeit auch im nächsten Jahr fortsetzen zu können. Den Kindern hat es jedenfalls einen Riesenspaß bereitet, denn sie waren mit großer Begeisterung dabei. Und als sie dann auch noch eine Teilnahmeurkunde aus den Händen von Frau Kneisel erhielten, da strahlten die Augen. Aber auch die Berufsschüler waren bei der Projektentwicklung und -durchführung voll dabei, konnten sie doch praktische Erfahrungen für ihr zukünftiges Berufsleben sammeln.

Peter Reichardt @04.12.2015

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.