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Technische Zeitzeugen bewahren

Technische Zeitzeugen bewahren

Konrad Wiedemann zeigt eine Werbung der Greizer Firma H.A. Plarre. Zwei historische Webstühle befinden sich bereits im Besitz der Interessengemeinschaft.

Der Greizer Konrad Wiedemann hat eine Vision: Technische Zeitzeugen zu bewahren

GREIZ. Es gab eine Zeit, da blühte in der Residenzstadt Greiz die Industrie.

Textil, – Papier – und Braukunst standen hoch im Kurs. Die Industrialisierung hielt Einzug und damit auch Maschinen, die den Angestellten nicht nur die Arbeit erleichterten, sondern auch die Produktionsergebnisse erheblich steigerten.
Den Ausgang der Geschichte kennt wohl jeder.

Heute stellen die Maschinen lediglich Zeitzeugnisse da – viele wurden längst verschrottet oder dämmern in alten Lagerhallen und längst verlassenen Fabrikgebäuden vor sich hin. Diese technischen Zeitzeugen vor der endgültigen Vergessenheit zu bewahren und auch künftigen Generationen zu zeigen, wie in „alten Zeiten“ produziert wurde, hat sich der Greizer Konrad Wiedemann auf die Fahnen geschrieben und würde auch gern andere Interessierte ins Boot holen.

Aus diesem Grund lud Herr Wiedemann am Dienstagabend in die Gaststätte „Krug zum grünen Kranz“ ein, um gemeinsame Überlegungen anzustellen, wie man das Thema forcieren kann. Der engagierte Greizer, der nach seiner Lehre zum Textilfacharbeiter ein Ingenieurstudium in Reichenbach absolvierte, konnte ein Dutzend Gäste begrüßen. Einen Verein wolle er nicht gründen, lediglich eine Verbindung Gleichgesinnter in Form einer Interessengemeinschaft pflegen, so der Plan des Senioren.

Wie Konrad Wiedemann im Gespräch informiert, habe man in einem Gründerzeit-Gebäude in der Reichenbacher Straße 75 ein Domizil gefunden – und damit auch die Möglichkeit, einen mechanischen Kurbelzeugwebstuhl mit einseitigem vierfach beliebigen Schützenwechsel und Schaufelschaftmaschine für Wollen-und Baumwollgewebe der Firma Plarre aufzustellen. Erst im letzten Jahr hatte Wiedemann in einer aufwändigen Aktion zwei Maschinen dieser Reihe aus Mylau nach Greiz verbracht.

„Die Teile sind derzeit noch in der Alten Papierfabrik untergebracht“, wie der Geschichtsinteressierte berichtet. “Wenn wir nun eigene Räume haben, sollen diese technischen Zeitzeugen auch wieder aufgestellt werden.”

Turnusmäßig möchte man sich nun monatlich verabreden. Als nächster Termin wurde bereits der 28. September genannt. “Da treffen wir uns bereits in den Räumlichkeiten in der Reichenbacher Straße”, avisiert Konrad Wiedemann an.

Service:
Weitere informationen zur Interessengemeinschaft “Technische Zeitzeugen” bei Konrad Wiedemann, Telefon (0 36 61) 43 11 83.

Antje-Gesine Marsch @25.08.2016

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