Thüringer Briefmarkenausstellung "THÜBRIA" in Vogtlandhalle GreizMelchior Lemke (r.) ehrt den Greizer Vereinsvorsitzenden des Philatelistenvereins 1894, Lothar Fritz mit der Ehrenplakette.

Vier Tage lang wurde die Briefmarkenausstellung in der Vogtlandhalle Greiz zum Mekka für Philatelisten
GREIZ. „Sammler sind glückliche Menschen“, sagte schon Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe, den Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) in ihrem Grußwort anlässlich des 120-jährigen Jubiläums des Greizer Philatelistenvereins 1894 e.V. und der Briefmarkenausstellung THÜBRIA 2014 in der Festschrift zitierte.
Von Donnerstag bis Sonntag trafen sich 75 Aussteller und zahlreiche Briefmarkenfreunde aus ganz Thüringen in der Vogtlandhalle Greiz zu den vielfältigsten Veranstaltungen rund um das Thema Philatelie. Organisiert hatte die Veranstaltung des Ranges II der Greizer Verein, der sich damit wohl das schönste Geburtstagsgeschenk selbst bereitete.
Nach dem Einlegen der Exponate durch die Aussteller und der konstituierenden Sitzung der Juroren, traf man sich am Donnerstagabend zum vogtländischen Abendessen in der Gaststätte „Tivoli“.
Offiziell eröffnet wurde die THÜBRIA am Tag der Deutschen Einheit im Vorfeld des Greizer Neustadtfestes. Anwesend waren neben Thüringens Sozialministerin Heike Taubert (SPD), dem Bürgermeister der Stadt Greiz, Gerd Grüner (SPD), der 2. Beigeordneten der Greizer Landrätin, Ines Wartenberg (SPD) auch der Vizepräsident des Deutschen Philatelistenverbandes, Alfred Schmidt; der Vorsitzende des Landeverbandes Thüringer Philatelisten, Melchior Lemke und der Vereinsvorsitzende des Greizer Philatelistenvereins 1894 e.V., Lothar Fritz.
Bürgermeister Grüner sprach den Organisatoren – allen voran Lothar Fritz – seinen herzlichen Dank aus: „Sie haben eine tolle Leistung vollbracht.“ Fast fünfhundert Rahmen, die auf zwei LKW-Ladungen daher kamen, mussten aufgebaut werden. Den Dank des Stadtoberhaupts gab Melchior Lemke den Greizer Freunden weiter, die in der Vogtlandhalle ein „großartiges Umfeld eingerichtet“ hatten. Heike Taubert, die in ihrer Kindheit selbst Briefmarken sammelte, lobte die Sammler, „die über Jahrzehnte an ihrer Leidenschaft dranblieben“. Auch wenn keiner die blaue Mauritius besitze, so stelle eine Briefmarke immer auch die Historie eines Landes dar. „Sie haben durch Ihre Leidenschaft Geschichte konserviert“, bescheinigte die Sozialministerin den Philatelisten. „Was Sie hier geleistet haben, geht weit über das Ehrenamt hinaus“, wandte sich Alfred Schmidt an den Greizer Verein. Einen herzlichen Dank sprach der Bundesvizepräsident der Stadt Greiz aus, mit deren Unterstützung es gelang, die Briefmarkenausstellungen so zu profilieren. Nach der gesamtdeutschen Briefmarkenausstellung im Jahre 1952 und der 1. Ausstellung des Bezirkes Gera im Jahr 1956 sei nun ein Stück Tradition nach Greiz zurückgekehrt. Zeitgleich mit der offiziellen Eröffnung präsentierte auch das Sonderpostamt der Deutschen Post im Foyer seine Sonderstempel der THÜBRIA 2014.
Am Abend beging die Arbeitsgemeinschaft Brasilien im Zeulenrodaer Seehotel ihr vierzigjähriges Bestehen; am Samstagnachmittag feierte die Arge Ungarn ihr dreißigjähriges Bestehen.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Tages der Briefmarke. Auf der Studiobühne der Vogtlandhalle Greiz fand die Festveranstaltung statt, der wiederum Thüringens Sozialministerin Heike Taubert (SPD) beiwohnte. Der Geschäftsführer des Briefmarkensammlervereins Zella-Mehlis e.V., nahm zahlreiche Ehrungen vor. Mit der Ehrenplakette und einem persönlichen Geschenk wurde Lothar Fritz geehrt; die Ehrennadel in Bronze bekam der Greizer Konrad Wiedemann verliehen. Alfred Schmidt hielt den interessanten Festvortrag zur „Postgeschichte der deutschen Wiedervereinigung 1989/90“. Nach den Jury-Gesprächen mit den Ausstellern war die THÜBRIA 2014 in der Vogtlandhalle Greiz Geschichte. Das Resümee sieht positiv aus: 26 Goldmedaillen wurden durch die Juroren vergeben. „Wir sind erstaunt, wie viele Leute die Ausstellung besuchten“, freute sich Alfred Schmidt. Auch Gäste, die bislang nicht viel mit Philatelie zu tun hatten, schauten sich die Exposition interessiert an.

Antje-Gesine Marsch @06.10.2014