Treffen vereint ehemalige "Reißberger"Gemeinsames Foto der Gäste des Reißbergtreffens. Vorn Organisator Wolfgang Braun.

90 Personen kamen in die Reißberggaststätte „04“ – Großzügige Spende an die Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland übergeben
GREIZ. Der herzliche Applaus, den Wolfgang Braun am Freitagabend erhielt, war mehr als berechtigt. Mit großem Engagement und viel Herzblut hatte der gebürtige Greizer, der heute mit seiner Familie in Wünschendorf lebt, das „Reißberg-Treffen“ organisiert, zu dem 90 Gäste begrüßt werden konnten. „Die Einladung erging an diejenige, die ihre Kindheit und Jugend in den 1950er und 60er Jahren hier auf dem Reißberg verlebten“, erklärte Herr Braun dazu. Am Nachmittag hatten sich alle Gäste zunächst auf dem Abenteuerspielplatz zum Gruppenfoto versammelt. Damit man sich auch nach vielen Jahren wiedererkennt, waren am Zaun Namensschilder aufgereiht, die sich jeder ans Revers heftete. „Manche haben sich Jahrzehnte lang nicht gesehen“, begründete Wolfgang Braun diese Idee, obwohl er neunzig Prozent auf den ersten Blick erkannt habe, wie er gestand. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein in der Reißberggaststätte „04“ gab es natürlich viel zu erzählen. Viele bekannte Gesichter waren unter den Gästen auszumachen, etwa Dr. Günther Blöthner, Dieter Golombek, Wolfgang Körner, Dr. Karl Schlegel, Albert Thieme und Bert Brendel, die ihren Lebensmittelpunkt immer noch oder wieder in der Schloss-und Residenzstadt haben. Aus Bremen, Hamburg, Berlin, München und Brandenburg konnten Gäste begrüßt werden, darunter auch Ulrich und Johannes Stuhrmann. Vater Hans Stuhrmann hatte im legendären DEFA-Streifen „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“ mitgespielt, was die Jungs aber nicht nur mit Begeisterung quittierten. „Er spielte schließlich den Goebbels“, erinnerte sich Johannes Stuhrmann augenzwinkernd. Ältester „Reißberger“ war der 79-jährige Eberhard Meyer, fast schon ein Greizer Original, der trotz seines fortgeschrittenen Alters täglich mindesten 30 Kilometer Fahrrad fährt. „Das erhält jung“, versicherte er. MDR-Reporter Lothar Helbig wuchs in der Hermann-Löns-Straße auf. Er äußerte den Wunsch, gern einen Beitrag zur Eröffnung der Zweifeldersporthalle in Aubachtal zu drehen, was von der Stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Greiz, Ines Watzek (SPD) mit Freude aufgenommen wurde. Sie betonte die Wichtigkeit, Geselligkeit zu pflegen; das mache auch ein Stück Lebensqualität aus. Etwas traurig, dass er Jan „Aljoscha“ Höhn, seinen besten Freund, Sohn der Bildhauerin Annemarie Höhn, nicht begrüßen konnte, war Wolfgang Braun. „Er wohnt heute in Wien, ist aber leider erkrankt“, wie er bedauerte. „Aljoscha“ sei Anführer der „Reißbergbande“ gewesen, in der er natürlich Mitglied war, erinnerte sich Wolfgang Braun schmunzelnd. Doch nicht nur die Frage „Weißt Du noch?“ bestimmte diesen besonderen Tag – auch eine ganz besondere Aktion hatte sich der Organisator des Treffens ausgedacht. „Beim Pausaer Trabi-Rennen lernte ich Wolfgang Hoppe, den ehemaligen Doppelolympiasieger im Bobfahren kennen“, so Herr Braun. Sie kamen ins Gespräch und er erfuhr, dass Wolfgang Hoppe als Botschafter der Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland unterwegs ist. Jeder Teilnehmer des Reißbergtreffens leistete am Freitag mit einem Geldbetrag seinen Beitrag, dass die stolze Summe von 583 Euro an diese Stiftung übergeben werden konnte. Leider verlas Wolfgang Hoppe an diesem Tag eine „wichtige Laudatio“, so dass er nicht persönlich erscheinen konnte. Die Spende wurde an Dr. Hans-Peter Ehrentraut-Daut übergeben, der sich mit herzlichen Worten bedankte. Beim gemeinschaftlichen Essen und dem Eintauchen in längst vergangene, aber unvergessene Zeiten wurde der gesellige Abend verbracht. Lobende Worte für die Organisatoren fand der Greizer Wolfgang Körner: „Vielen Dank, in der Vorbereitung steckte eine Menge Arbeit und Zeit drin.“ Besonders schön fand er die Atmosphäre des Treffens, vor allem, dass jeder gleich auf den anderen zuging und sich unterhielt. „Als ob keine 40, 50 oder sogar 60 Jahre dazwischen lagen.“ Obwohl Herr Körner im Vorfeld mehrmals mit Wolfgang Braun telefonierte und dieser die voraussichtliche Teilnehmerzahl nannte, sei er dennoch über diese riesige Resonanz erstaunt gewesen, gestand der Greizer.

Antje-Gesine Marsch @28.03.2015


Herzlichen Dank an Herrn Dr. Karl Schlegel für das freundliche Überlassen der Präsentation.

PDF Die Bebauung des Greizer Reißberges bis 1960
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PDF Das Wohngebiet Reißberg – Pohlitz in der Gegenwart