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Treibjagd mit erfolgreicher Strecke im Gommlaer Forst

Treibjagd mit erfolgreicher Strecke im Gommlaer Forst

Die Jäger und Treiber erwiesen der erlegten Strecke die waidmännischen Ehren. Foto: Peter Reichardt

Jäger und Treiber des Landesjagdbezirkes Gommla sowie des Gemeinschaftsjagdbezirkes Daßlitz/Nitschareuth gingen gemeinsam dem Waidwerk nach
GOMMLA. Fast auf den Tag genau – der Hubertustag ist der 3. November eines jeden Jahres – begingen die Jäger und Treiber sowie Hundeführer des Hegeringes Daßlitz, bestehend aus dem Gemeinschaftsjagdgebiet Daßlitz und Nitschareuth sowie dem Landesjagdbezirk Gommla die schon traditionelle Ansitzdrückjagd auf Schwarzkittel, Reh- und Rotwild. Nun schon zum einundzwanzigsten Mal in Folge wurde diese gemeinsame Hubertusjagd bei ganz tollem Spätherbstwetter, man konnte denken, das zeitige Frühjahr ließ grüßen, am Wochenende abgehalten. Rund 60 Treiber, Jäger sowie Hundeführer waren zur Jagd zusammen gekommen, um dem edlen Waidwerk nachzugehen, den Schwarzkitteln, dem Rot- und Rehwild auf den Leib zu rücken und damit Natur- und Artenschutz im wahrsten Sinne des Wortes direkt zu verwirklichen. Ganz zu schweigen davon, dass auch die Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft eingedämmt werden können. Gilt es doch, durch den Wildabschuss das Gleichgewicht zwischen Fauna und Flora in Wald und Flur zu erhalten sowie den langfristigen Umbau des heimischen Waldes zu einem ökologisch verträglichen Mischwald zu unterstützen, da natürliche Feinde der Wildtiere in unseren heimischen Wäldern kaum noch in freier Natur zu finden sind. Insbesondere ging es um die Bejagung der Schwarzkittel ( der Wildschweine ), die allerdings irgendwie Wind von dieser Jagd erhalten haben mussten, denn die drückten sich und waren nicht aufzustöbern. Aber auch Reh- und Rotwildbestände müssen bejagt werden, um den natürlichen Waldumbau nicht durch Verbiss- und Schälschäden zu gefährden, wie das immer wieder durch die Thüringer Staatsforstverwaltung betont wird. Und letztendlich muss auch der jährliche Zuwachs des Wildes abgeschöpft werden, den sicher schon mancher Verbraucher als leckeren Weihnachtsbraten vor sich sieht.
Knapp 600 ha Fläche, die das bejagte Gebiet umfasst, brachten die Treiber ganz schön ins Schwitzen. Erstreckte sich doch das bejagte Gebiet von der Ortslage Gommla, über den Röschnitzgrund, bis an die Ortslagen von Daßlitz und Nitschareuth, in dem einige Höhenmeter zu überwinden waren. Die Gemeinschaftsjagd, vom Thüringer Staatsforst und dem Gemeinschaftsjagdgebiet Daßlitz/Nitschareuth organisiert, begann am Samstag mit dem Hornsignal „Stöberhunde und Treiber los“, die das Wild der Region in seinen Einständen aufstöberte und in Bewegung brachte. Interessant, dass auch Jagdgäste aus Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen, neben denen der Region, mit von der Partie waren und sich ganz beeindruckt von der Landschaft des mittleren Elstertales sowie der Freundlichkeit seiner Bewohner zeigten. Ganz zu schweigen von der hervorragenden Organisation dieser Gemeinschaftsjagd, die in den Händen von Revierförster Uwe Ruder lag. Auch ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Faktor bei der touristischen Erschließung des Vogtlandes sowie dessen Vermarktung.
Die Strecke, die an der Jagdhütte im Gommlaer Forst gelegt wurde, zeigte den Erfolg dieser Gemeinschaftsjagd. Wenn auch nur ein Keiler, dafür aber neun Stück Rehwild und vier Stück Rotwild erlegt wurden, zeigte sich Karsten Schröder, der Forstamtsleiter des Thüringer Forstamtes Weida, der an dieser Jagd teilnahm, sehr zufrieden über diesen Abschusserfolg an diesem Tag und dankte allen Beteiligten, ob Jäger, Treiber oder Hundeführer für den gezeigten Einsatz und das Engagement sowie der Bewahrung waidmännischer Tradition in der Region. Doch erst einmal galt es, das geschossene Wild waidmännisch korrekt aufzubrechen und der Strecke die waidmännischen Ehren zu erweisen. Mit den Hornsignalen „Sau tot“, „Hirsch tot“ und „ Reh tot“, geblasen von den Jagdhornbläsern unter Leitung von Revierförster Uwe Ruder, sowie dem Überreichen des Schützenbruches durch Forstamtsleiter Karsten Schröder mit dem Gruß „Waidmanns Heil“ an die erfolgreichen Schützen dieser Gemeinschaftsjagd, wurde man dem waidmännischen Brauch sowie der Tradition gerecht.
Mit der Bewahrung des jagdlichen Brauchtums haben die Waidmänner dieser Gemeinschaftsjagd vorbildlich unter Beweis gestellt, dass Jagdausübung nicht nur Schießen auf das Wild ist, sondern auch Hege und aktiver Naturschutz, so Forstamtsleiter Schröder.
Mit dem Signal „Jagd vorbei Halali“ wurde die Gemeinschaftsjagd des Hegeringes Daßlitz am Samstag in den Mittagsstunden beendet. Doch das traditionelle „Schüsseltreiben“, das Jagdessen am Abend, durfte natürlich auch nicht fehlen. Dazu traf man sich im Gasthof „Drei Schwanen“ in Wildetaube, wo man so manches Latein des edlen Waidwerkes hören konnte und auch manches Schmunzeln bei dieser oder jener Anekdote nicht zu verkneifen war.

Peter Reichardt @15.11.2015

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