"Troll"ige Geschichten vom Oberen Schloss

Johanna Kühnast erfreut die Besucher mit Geschichten und Sagen

"Troll"ige Geschichten vom Oberen Schloss
Der „Troll“ (Johanna Kühnast) erzählt die wahre Geschichte des Helden von Zenta.
GREIZ. Es sind die kleinen Geschichten, Sagen und Erzählungen, die die Kinder trotz des Zeitalters von YouTube und Facebook in ihren Bann ziehen. So auch am Dienstagabend, als der „Troll“ vom Oberen Schloss (Johanna Kühnast im schicken grünen Kostüm) in die Welt der Mönche, Riesen und Trolle entführte. Zwar war die Runde überschaubar – tat aber dem Inhalt der Führung keinen Abbruch. Im Gegenteil: So konnte der „Troll“ individuell auf die vielfältigen Fragen der Kinder und deren Begleiter antworten. Beginnend am Torhaus – hier gab es gleich die erste Sage zu hören: Der Fiedler vom Schlossberg – führte die Runde zur Zentaeiche. Auch hier wusste der „Troll“ viel zu berichten, zum Beispiel, dass alle Grafen und Fürsten den Vornamen Heinrich trugen.
Im Kerker, in den die Gruppe auch einen Blick warf, erzählte „er“ die Sage von einem Schuster, der die Turmuhr reparieren konnte und dafür vom Grafen die Freiheit geschenkt bekam. Der Turmgarten am Fuße des Schlossturms war das nächste Ziel der Führung – hier konnten die aufmerksamen Zuhörer die Geschichte vom bösen Frido und Konrad mit seinem Falken „Pfeil“ hören. Die schmale, steile Turmtreppe hoch hinauf erklommen die Besucher und wurden dafür mit einem wunderschönen Ausblick auf die Stadt Greiz belohnt. Sie staunten zudem nicht schlecht, dass man die mächtigen Schläge der Turmuhr nur ganz schwach vernehmen konnte – trotz man direkt neben dem gewaltigen Uhrwerk stand. Der Besuch des Brunnenraums stand ebenfalls auf dem Programm und die Gruppe konnte kaum fassen, wie tief der Brunnen ist, als der „Troll“ eine Leuchte hinab ließ. Nebenan in der alten Wäscherei bestaunten die Gäste Geräte, Wäsche und Accessoires aus längst vergangenen Zeiten. Mit einer Besichtigung des Pferdestalls endete die interessante Führung. „Ich komme gern mit den Leuten hinterher noch etwas ins Gespräch“, wie Johanna Kühnast ausführte. So habe sie schön öfter Dinge in Erfahrung bringen können, von denen sie bislang nichts oder wenig wusste. „Das ist das schöne an dieser Arbeit“, so die engagierte Ehrenamtliche, die demnächst als „Freyfrau von Groitz“ in einem ganz besonderen Gewand zu Stadtführungen einlädt.
Antje-Gesine Marsch @08.04.2015