Tschetschenische Flüchtlingskinder reich beschenktGemeinsames Foto in der Reißberggaststätte "04" mit Mitgliedern des HMC Wünschendorf und Familie Galamtow.

HMC Wünschendorf und Reißberggaststätte „04“ mit vorweihnachtlicher Überraschung
GREIZ. Weihnachten ist das Fest der Liebe – und des Schenkens. Überall sieht man in diesen Tagen gehetzte Menschen, die damit beschäftigt sind, für all ihre Lieben das passende Präsent zu kaufen. Doch nicht allen Familien ist diese Vorfreude auf das Fest beschieden – das wissen auch die Mitglieder des HMC Wünschendorf mit ihrem Vorstand Wolfgang Braun, die eine ganz besondere Idee in die Tat umsetzten: „Wir möchten eine Flüchtlingsfamilie zum Essen einladen und beschenken“, so der Anspruch des rührigen Vereinsvorsitzenden und seiner Ehefrau Undine. Im Verein habe er diesbezüglich volle Unterstützung erfahren, betont Wolfgang Braun. „Alle Vereinsmitglieder denken wie meine Frau und ich – jeder Mensch ist hier herzlich willkommen.“ Im Rahmen der Jahresabschlussfeier der Oldtimerfreunde sollte diese besondere Aktion durchgeführt werden. Am Freitagabend war es soweit: Die Mitglieder des HMC und die tschetschenische Flüchtlingsfamilie Galamatow mit ihren Kindern Abdul (16), Rasul (13), Ibrahim (11), Abdul Halim (5), Salva (2) und Seifulah (10 Monate) trafen sich in der Reißberggaststätte „04“, um einen schönen gemeinsamen Abend zu verbringen. Sicher stellte die Menüwahl eine Herausforderung dar, doch Wirt Rico Kaufmann und sein Team haben alles hervorragend gelöst, wies Wolfgang Braun auf die bislang weniger bekannte moslimische Ernährung hin. Als er gemeinsam mit Frau Undine vor dem Weihnachtsbaum die Bescherung ankündigte, stieg die Aufregung der Kinder ins Unermessliche. Aus den Händen der Brauns erhielt jeder ein liebevoll verpacktes Präsent, das natürlich gleich ausgepackt wurde. Im Islam stellt das Weihnachtsfest keinen Feiertag dar, deshalb konnte man die Überraschung der Jungen und des Mädchens wohl verstehen: „Ich habe noch nie ein Geschenk bekommen“, verriet der elfjährige Ibrahim leise. Auch in einer deutschen Gaststätte waren die Galamatows bislang noch nicht. Trotz Sprachbarriere unterhielt man sich an diesem Abend in Herzlichkeit und Verbundenheit. „Wir werden uns auf jeden Fall wiedersehen“, zeigte sich Wolfgang Braun überzeugt, der seine Hilfe auch außerhalb des Weihnachsfestes anbot. Mutti Salina und Vati Valid bedankten sich überwältigt für diesen schönen Abend. Bereits am heutigen Nachmittag wird es ein Wiedersehen geben: Da geht Abdul für den RSV Rotation auf die Ringermatte. Genau wie seine drei jüngeren Brüder – auch der fünfjährige Abdul Halim trainiert bereits bei Siegfried Lippke – ist er ein engagierter und motivierter Sportler, der schon eine Vielzahl von Erfolgen für seine Greizer Mannschaft erzielen konnte. Wolfgang und Undine Braun werden dem Jungen ganz fest die Daumen drücken; schließlich steht beim heutigen Abschlusskampf einiges auf dem Spiel.
Einen herzlichen Dank sprachen die Brauns auch an den Inhaber der Reißberggaststätte „04“, Rico Kaufmann aus. Hälftig beteiligte er sich an der Finanzierung des Abends. „Ich habe ihm von meinem Anliegen erzählt; kenne ihn bereits von zahlreichen gelungenen Klassentreffen oder dem diesjährigen Reißbergtreffen und bin von seiner Gaststätte begeistert“, bescheinigte Wolfgang Braun dem Wirt, der ohne zu zögern seine Unterstützung zusagte.

Antje-Gesine Marsch @19.12.2015