Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz: Traditioneller Tag der offenen TürAnja Riemann und Söhnchen schauen Heike Seifert (l.) beim Färben zu.

Über Mangel an Besuchern konnte sich das Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz am Samstag nicht beklagen – zahlreiche Gäste informierten sich

GREIZ. Wenn das Ulf-Merbold-Gymnasium zum Tag der offenen Tür einlädt, ist das nicht nur ein Informationsvormittag für die Orientierung der Viertklässler, sondern auch eine schöne Möglichkeit für die Schüler der 5. bis 7. Klassen, die Ergebnisse der Projektwoche vorzustellen.

Wie Schulleiter Jens Dietzsch informierte, waren die Achtklässler im Skilager im Allgäu, die Neuntklässler im Praktikum, die Zehntklässler besuchten im Rahmen der Berufsorientierung verschiedene Fachhochschulen in Gera, Glauchau und Zwickau, die Elfklässler bereiteten in Kolloquien ihre Semionarfacharbeit vor, die bei den Zwölftklässlern kurz vor der Präsentation im Fokus stand.

„Es war eine sehr schöne Projektwoche“, befand der Schulleiter. Das ergab eine Umfrage unter den Schülern des Gymnasiums. Auch die Umsetzung kam bei allen gut an.
Vom Speisraum bis zur vierten Etage hatte sich die Bildungseinrichtung auf den Gästeansturm vorbereitet und bot ein breites Spektrum an Informationen und Beratungen.

Sehr gut besucht zeigte sich auch die Infoveranstaltung in der Aula, in der Jens Dietzsch beispielsweise zu Klassenbildung und Fremdsprachenangeboten der künftigen Fünftklässler sprach und eine Vielzahl von Elternfragen beantwortete.

Mit einem ganz besonderen Projekt wartete der Fachbereich Kunst und Projekt auf. Im Rahmen des Modellprogrammes „Kulturagenten für kreative Schulen“ eröffneten die Pädagoginnen Heike Seifert und Cornelia Schütte gemeinsam mit Sandra Ritter den Zugang zur Welt der Künste, respektive der Bio-Mode.

Die gebürtige Greizerin Sandra Ritter, die am Gymnasium im Jahr 2006 das Abitur ablegte, studiert im sechsten Jahr an der HAW Hamburg Modedesign und weiß schon jetzt, dass in ihrer Branche zukünftig lediglich die Selbständigkeit in Frage kommt. Das erste Cradle to Cradle Modelabel hat sie bereits auf den Markt gebracht.
In der Projektwoche wurden die Schüler selbst aktiv und stellten ihre ganz eigenen Kleidungsstücke her: „Wir picken uns das Beste aus der Nachhaltigkeitsforschung heraus und kreieren müllfreie Mode: vegan, plastikfrei, Zerowaste und hoffentlich auch Cradle to Cradle“, wie Sandra Ritter in ihrem Blog www.plastikfreiin100tagen.de ankündigte.
Aus zertifizierten Bio-Stoffen fertigten die Gymnasiasten die Kleidung von der ersten Idee bis zur Umsetzung an. Zunächst mittels Papierzuschnitt, anschließend in den Maßstab 1:1 übertragen. Die Stoffe wurden mittels schwarzem Tee, Rote-Beete-Saft, Indigo oder Zwiebelschalen eingefärbt, zugeschnitten und vernäht. Die Batiktechnik favorisiert Kunstlehrerin Heike Seifert schon seit vielen Jahren: „Bei dieser Technik spielt der Zufall entscheidend mit.“
„Die meisten der insgesamt zwanzig Schüler saßen noch nie an einer Nähmaschine“, wie Sandra Ritter sagte. Während die Mädchen besonders auf Schönheit ihrer Modeentwürfe bedacht waren und sich beim Nähen perfekter gaben, agierten die Jungen unkonventioneller und schneller“, befand die junge Frau, dabei aber bescheinigte: Die Schüler haben allesamt viel geleistet.“
Zunächst entwarfen die Mädchen aufwändige Kleider; entschieden sich aber dann doch für Hose und T-Shirt. In einer großen Modenschau am Vortag präsentierten die Gymnasiasten im Rahmen der Abschlussveranstaltung ihre kreativen Werke in einer Modenschau .

Antje-Gesine Marsch @21.01.2018