Durch Initiative des Greizer Vereins we4kids konnte der schwerkranken Tilda aus Reichenbach ein großer Wunsch erfüllt werden
REICHENBACH/GREIZ. „Endlich können wir heute einen Haken dahinter setzen“, freute sich der Vorsitzende des Vereins we4kids, Bernd Lehmann, als am Samstag in der Reichenbacher Lutherstraße eine Aktion ihr gutes Ende fand, für die sich der Rückersdorfer Verein stark gemacht hatte. Die Thüringer hatten im Vorjahr eine erste Charity-Aktion für Tildas Familie gestartet, an der sich wenig später in einer länderübergreifenden Kooperation auch die „Freie Presse“ im Rahmen der alljährlichen Spendenaktion „Leser helfen“ beteiligte.
Die zweijährige Tilda aus Reichenbach ist an Spinaler Muskelatrophie (SMA 1) erkrankt – einer seltenen Erbkrankheit, bei der die Muskeln immer weiter abbauen. Die Kleine muss intensivtherapeutisch betreut werden. Das heißt, sie braucht ständig ein Sauerstoff-und Absaugegerät und kann nur im Rollstuhl – halb liegend, halb sitzend – transportiert werden.
Der Skoda Fabia der fünfköpfigen Familie konnte das nicht leisten. „Das Schlimme ist, Tilda hat keinerlei geistige Einschränkungen, sondern bekommt das Nachlassen ihrer Muskulatur ganz bewusst mit“, erklärt Bernd Lehmann den schrecklichen Krankheitsverlauf.
Mit der gestarteten Aktion konnte nun ein großer Wunsch der Familie erfüllt werden: Ein über Spendengelder finanziertes, entsprechend umgebautes Auto, das den Rollstuhl sicher und ohne großen Kraftaufwand transportieren kann.
Dabei trübte noch ein Wermutstropfen die bereits in der letzten Woche geplante Übergabe. Wie Bernd Lehmann informierte, war der Caddy Maxi auf einem Autohausgelände am Heck beschädigt worden. Innerhalb nur einer Woche konnte das Fahrzeug wieder hergerichtet werden, „eine tolle Leistung aller Beteiligten, jeder verstand die Wichtigkeit“, schätzt der Vereinsvorsitzende dabei ein.
Die Familie freut sich nun über das behindertengerechte Fahrzeug, in dem alle Platz finden. Für gemeinsame Fahrten in Spezialkliniken, zum Kinderarzt oder ins Leipziger Kinderhospiz. „Wir sind allen Unterstützern von Herzen dankbar“, fasst Bernd Lehmann noch einmal seine Freude zusammen. Die Familie der kleinen Tilda zeigte sich am Samstag überglücklich: „Wir sind echt überwältigt.“
Hintergrund:
Der Verein we4kids e.V. aus Rückersdorf – Landkreis Greiz: „Wir sehen es als eine soziale Pflicht, Verantwortung zu übernehmen und einen kleinen Beitrag für ein besseres Leben zu leisten. We4kids e.V. hat es sich zum einen zur Aufgabe gemacht, Projekte so zu gestalten, dass eine nachhaltige Integration erreicht wird und zum anderen direkt vor Ort aktiv Hilfe zu leisten. Unsere regionalen Partner unterstützen uns vielseitig: so stehen Sie z. B. rund um die Themen Organisation, Fundraising oder Social Networking mit Rat & Tat zur Seite. Wir vertreten den Standpunkt, dass jeder Mensch, dem es gut geht eine persönliche Verpflichtung hat, denjenigen zu helfen, die unverschuldet in Not geraten sind. Das sind nicht immer nur Menschen in Entwicklungsländern oder Krisengebieten – Menschen in Not gibt es auch bei uns in Deutschland. Selbst im Kleinen kann man viel erreichen und jede Hilfe zählt. Egal, ob finanzieller Art, mit tatkräftiger Unterstützung oder guten Ideen. Wie heißt es doch immer: Eine Gruppe ist immer so stark, wie das schwächste Glied in ihr. Das kann man auch auf die Gesellschaft beziehen. Deshalb ist es wichtig, dass man gerade den Schwachen helfen muss, wenn eine Gesellschaft stark sein soll. Denn nur gemeinsam kann man etwas erreichen. Lassen Sie uns etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Unser Credo ist und bleibt es, dass die Hilfe und die finanziellen Mittel da ankommen, wo sie so dringend benötigt werden. Wir legen großen Wert darauf, soziales Engagement von Einzelpersonen in unsere Arbeit zu integrieren und zu fördern. Ihre Spenden sind bei uns in guten Händen, denn Sie können sicher sein, dass diese zu 100 % und ohne Abzug von Verwaltungskosten etc. in unsere Projekte fließen.“
Antje-Gesine Marsch @07.02.2017
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