Viel Neues aus der Pohlitzer KircheDie Pohlitzer Kirche - Innenraum - mit Blick zur Orgel.

Zahlreiche Bau- und Restaurierungsmaßnahmen bestimmen derzeit das Bild des Gotteshauses
GREIZ. Das wohl markanteste Gebäude des Greizer Vorortes ist die Kirche, die der letzte regierende Fürst, Heinrich XXII., Reuß Ältere Linie im neuromanischen Stil errichten ließ und die im Jahr 1894 fertig gestellt wurde. Das besonders Beeindruckende an dieser Kirche ist die hohe achteckige Kuppel, die sich wie ein Himmelsgewölbe über den gesamten Innenraum erstreckt. Doch der Zahn der Zeit nagt an diesem sakralen Gebäude und vor allem die Fenster des Gotteshauses bedurften einer dringenden Sanierung. „Damit sind wir nun fertig“, wie Pfarrer Christian Colditz am Donnerstag bei einem Vor-Ort-Termin sagte.
Nicht nur der Sockel der Apsis, des halbkreisförmigen Altarbereichs wurde verputzt, sondern auch Risse in der Fensterfront und den Wänden. „Die Stabilität der Apsis stand in Frage; deshalb wurde das Mauerwerk durch Vernadeln stabilisiert“, so der Geistliche.
In neuem Glanz erstrahlen auch die oberen Bleiglasfenster, die gesäubert und restauriert wurden. Die unteren Fenster werden eingesetzt, wenn das Gerüst abgenommen wurde, erklärt Pfarrer Colditz. Besonders interessant sei, dass man die Fenster wieder im Original einbaue – seit vielen Jahren fand man anstatt der historischen nur Scheiben aus Riffelglas vor.
Den Einbau einer Toilette im Eingangsbereich der Kirche hat Christian Colditz auch auf den Weg gebracht. Hier wurde eine Mauer durchbrochen – einige vorbereitende Maßnahmen waren vor Jahren schon von Amtsvorgänger Klaus Bergmann in Absprache mit dem Denkmalschutz eingeleitet worden. Ehrenamtliche Helfer führen die handwerklichen Leistungen aus, das Material in Höhe von etwa 1000 Euro wird durch Spenden des Fördervereins und der Gemeindeglieder finanziert. Noch im Frühjahr wird die ebenerdige Toilette fertig sein, wie Pfarrer Colditz sagt.
Noch eine Idee werden er und sein Team auf den Weg bringen: Schon seit langem schwebt dem Geistlichen vor, im Anschluss an den Gottesdienst nicht gleich auseinander zu gehen, sondern bei einer Tasse Kaffee oder Tee noch ein wenig mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. „Hier im linken Bereich wird unsere kleine Caféteria entstehen“, kündigt der Pfarrer an. Auf dem Podest, der dabei rückgebaut wird, standen früher Kirchenbänke, doch könne man den Platz effektiver nutzen. An runden Bistrotischen können die Gottesdienstbesucher Platz nehmen und einen, in der Mini-Kaffeeküche zubereiteten, frischen Kaffee zu sich nehmen. Auch dieses Projekt soll noch im Frühjahr realisiert sein.
Nun freut sich Christian Colditz auf das Osterfest – bis dahin sollen die Gerüste im Kirchenraum gefallen sein und der Altarraum in hellem Licht erstrahlen. Eine kleine Sorge bereitet dem Geistlichen noch das Kuppelgemälde. Von unten sei es wunderschön anzusehen, doch bei näherem Betrachten fällt auf, dass der Zustand der Malerei sehr schlecht ist und die Farbe bereits herunter bröselt.
Service: Zur „Churchnight“, dem Jugendgottesdienst, wird am Samstag, den 4. April, um 20.30 Uhr in die Pohlitzer Kirche eingeladen. Das Thema des Abends lautet: Deine Stimme – Musik in Gottes Ohr. Alle Jungen und Junggebliebenen sind dazu herzlich eingeladen.

Antje-Gesine Marsch @20.03.2015