Volles Risiko im Sommerpalais Greiz

Am Sonnabend wird im Sommerpalais Greiz die 7. Triennale der Karikatur eröffnet. Eine Vielzahl der beteiligten Karikaturisten ist zur Vernissage dabei

GREIZ. „Volles Risiko“ – so titelt die 7. Triennale der Karikatur, die am Sonnabend im Sommerpalais eröffnet wird. Das Thema habe sie regelrecht „angeblinzelt“, wie die Direktorin des Hauses, Eva-Maria von Mariassy in Hinblick auf aktuelle Geschehnisse und globale Krisen bekannte. Der Untergang des Abendlandes habe sie genauso gereizt wie die Tatsache, dass ein dummer Kapitän hundert Jahre nach dem Untergang der Titanic wiederum ein Kreuzfahrtschiff gecrasht habe.
Das Risiko ist immer ein Abenteuer, ein Experiment mit einem möglichen positiven oder negativen Ausgang, wie Mariassy am Dienstagvormittag zur Pressekonferenz betonte. So hätten all diese Ereignisse des letzten Jahres und die Vorbereitung der Ausstellung eines gemeinsam: Sie waren eine riskante Angelegenheit. Achtzig Karikaturisten habe man angeschrieben; 55 hätten die Teilnahme zugesagt und geliefert insgesamt 275 Arbeiten. Dabei habe man in den letzten Jahren einen Technikwandel feststellen können.

Arbeitete man noch vor Jahren herkömmlich mit Tusche und Feder oder Farben und Pinsel, habe sich der Trend zu computergefertigten Arbeiten herauskristallisiert. Mit Glück würde das Werk auf hochwertiges Papier gedruckt und signiert. Doch halte sie es als Direktorin der Kupferstichsammlung immer etwas vermessen, über die Qualität der Zeichnungen zu urteilen. Den Technikwandel bestätigte auch der Grafiker Tobias Seyfarth vom Geraer Lemm-Verlag, der mit Verlagschef Erhard Lemm zur Präsentation des 122-seitigen Ausstellungskatalogs ebenfalls präsent war.

Mit der Fußball-Europameisterschaft und der documenta habe man ernsthafte Konkurrenz, wie Eva-Maria von Mariassy vermutet: Dagegen kommen wir nicht an, versuchen es aber mit Macht.
Dreißig Anmeldungen von Karikaturisten würden bereits vorliegen, die am Vorabend in Greiz ankommen; am Sonnabend würden noch einige mehr dazu stoßen, wie die Direktorin vorausschaut.
Gefördert wird die Triennale vom Freistaat Thüringen, dem Landkreis Greiz, der Stadt Greiz und der Sparkasse Gera-Greiz.

Antje-Gesine Marsch @05.06.2012