Vorgestellt: Wege ins MittelalterKlaus-Jürgen Kamprad (l.) von der Barbarossa-Stiftung sprach vor Gästen im Weißen Saal über das Leaderprojekt "Wege ins Mittelalter".

Klaus-Jürgen Kamprad von der Barbarossa-Stiftung stellt im Weißen Saal des Unteren Schlosses das Projekt „Wege ins Mittelalter“ vor

GREIZ. „Auf die Gleise gestellt“ sei noch nichts, bekannte Klaus-Jürgen Kamprad am Donnerstagabend, als er im Weißen Saal des Unteren Schlosses vor geladenen Gästen das Projekt „Wege ins Mittelalter“ vorstellte.
Anliegen der Präsentation sei lediglich das „wohlwollende Begleiten“ des Vorhabens – und zudem der Wunsch: das Signalisieren der Bereitschaft, sich optional einzubringen.

Im Mittelpunkt des groß angelegten Projektes, das von der im vergangenen Jahr gegründeten Barbarossa-Stiftung initiiert wird, stehen das Wirken der Staufer und deren Bedeutung für die Entwicklung der Region, respektive der Landkreise und Städte Altenburg sowie Greiz und des Kyffhäuserkreises.

Die Staufer waren ein Adelsgeschlecht, das vom 11. bis 13. Jahrhundert mehrere Könige und Kaiser hervorbrachte, darunter so bedeutende wie Friedrich I. (Barbarossa), Heinrich VI. und Friedrich II.

Der oft mystischen Verklärung und politischen Instrumentalisierung wolle man damit entgegenwirken, so Kamprad. Diese „wichtige Zeit“ solle näher beleuchtet werden – auch „die Lebenswelt, die dahinter stand“.
Zum einen soll bereits vorhandenes Wissen gesammelt werden, zweitens – neues Wissen gewonnen und gefördert und drittens, das erhaltene Wissen so aufzubereitet und präsentiert werden, dass es verständlich einer großen Öffentlichkeit offeriert und identitätsstiftend verankert werden kann.

Zudem solle der Begriff „Heimat“, der heute oft einen „antiquirierten Geschmack“ hätte, neu definiert werden.
Die Person des Kaisers wolle man dabei keineswegs auf einen Sockel stellen, betonte der Altenburger Verleger. Das „umfangreiche Projekt“, das die Leaderförderphase bis zum Jahr 2020 durchläuft, solle auf keinen Fall „das Mittelalter als Disneyland“ darstellen, erklärte Klaus-Jürgen Kamprad.

So suche man Kooperationspartner in verschiedenen Institutionen, die sich schon seit langem mit historischen Themen beschäftigen, wobei nicht der Eindruck erweckt werden soll, als „Konkurrenz“ zu fungieren.
Man wolle auf „niedriger wissenschaftlicher Stufe“ mit wissenschaftlicher Betreuung beginnen, etwa an Gymnasien.

Wichtigste Frage sei: Was wollen wir darstellen und vor allem, wie partizipieren die Partner davon?

„Wir stehen noch ganz am Anfang dieser Entwicklung“, konstatierte Kamprad, der bspw. die Erstellung einer Homepage, eines Tour-Guides, einer Rad-und Wanderkarte sowie das Aufstellen von Stelen in Aussicht stellt.

„Wir hoffen als Stadt Greiz, unser Wissen in dieses Leaderprojekt einbringen zu können“, wie der Bürgermeister der Stadt Greiz, Gerd Grüner (SPD) sagte. Die „Rolle von Greiz“ in dieser „interessanten Zeit“ herauszuarbeiten, sei dabei erklärter Anspruch. Zudem erhoffe man sich von diesem Projekt einen „touristischen Mehrwert“, betonte das Stadtoberhaupt.

Antje-Gesine Marsch @12.11.2016