Wanderausstellung des Ziel3-Projekts auf Oberem Schloss Greiz

In Franzensbad, Weida, Plauen und Auerbach kann man die Exposition in den nächsten Wochen auch anschauen

Wanderausstellung des Ziel3-Projekts auf Oberem Schloss Greiz
Der Vorsitzende des Vereins „Dialog mit Böhmen“, Ulrich Jugel begrüßt die Gäste im Fürstensaal.
GREIZ. Genau ein Jahr ist es her, dass Ulrich Jugel vor zahlreichen Bürgermeistern und Oberbürgermeistern der Region, Vertretern des Staatlichen Gebietsarchivs Cheb, der Euregio Egrensis, der Tourismusverbände, Archive, Schlösserstiftungen und der Sächsischen Aufbaubank (SAB) auf dem Oberen Schloss das Projekt „Kulturweg der Vögte“ vorstellte, das in das Ziel 3/Cil3 – Programm zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 2007-2013 zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik eingebettet wurde. Das Kooperationsprogramm für die Periode 2014 bis 2020 wurde im September letzten Jahres der Europäischen Kommission vorgelegt. „Nun heißt es erst einmal warten“, wie Ulrich Jugel aus seinen reichen Erfahrungen heraus weiß; wohl wissend, durch welche Instanzen die Bewilligung gehen muss.
Seit nunmehr neun Jahren widmet sich der Verein “Dialog mit Böhmen” dem Kennenlernen der tschechischen Nachbarn sowie der vertieften Zusammenarbeit in relevanten gesellschaftlichen Bereichen. Der grenzüberschreitende „Kulturweg der Vögte“ ist ein bedeutender Bestandteil im Rahmen des im letzten Jahr fusionierten thüringisch-sächsischen Tourismusverbandes Vogtland geworden. Mit der am Sonntagvormittag im Fürstensaal des Oberen Schlosses eröffneten Wanderausstellung dieses Ziel3-Projektes steht die Erarbeitung und Umsetzung von Wegen zur touristischen Nutzung des kulturhistorischen Potentials der Regionen Ostthüringen, Westsachsen und Westböhmen im Fokus der Betrachtungen. Das Pilotprojekt widmet sich dem einstigen Herrschaftsraum der Vögte von Weida, Plauen und Greiz, der einst der Oberhoheit der Böhmischen Krone unterstand. Die historischen und kulturhistorischen Stätten sollen gemäß ihrer früheren, historischen Beziehungen vernetzt und vermarktet werden – so der Anspruch, der in den nächsten Jahren verwirklicht werden soll. Der geplante Kulturweg soll Ostthüringen, Westsachsen und Westböhmen mit einer Nord- und Südroute verbinden, wobei das Obere Schloss das Zentrum bildet. Zwar gehöre das Bundesland Bayern auch dazu, doch gebe es derzeit keine EU-Fördermittel, um eine gemeinsame Zusammenarbeit zu gestalten, informierte Ulrich Jugel. Die Wanderausstellung, ein Logo sowie ein Begleitbuch und eine Internetpräsenz „sollen Werbung für dieses Projekt machen“, wünscht sich der Vorsitzende des Vereins Dialog mit Böhmen. Dass die Internetseite zunächst eine „Grundvariante“ darstellt, weiß der Vereinsvorsitzende und verweist auf auf das Budget, das ihm zur Verfügung stand. Im Hauptprojekt werde dann weiter an der Optimierung der Webseite gearbeitet In Planung sind zudem drei unterschiedliche Flyer, Info-Tafeln vor den einzelnen Objekten, eine aufklappbare Landkarte und ein 220-seitiger Kulturführer.
Zwei Wochen lang wird man die Ausstellung im Fürstensaal des Oberen Schlosses betrachten können, anschließend in Weida, Plauen, Schleiz und der Burg Seeberg bei Franzensbad. Auch die Stadt Zeulenroda habe bereits Interesse signalisiert, so Jugel.
Der Bürgermeister der Stadt Greiz, Gerd Grüner (SPD) dankte Ulrich Jugel und dem Verein Dialog mit Böhmen für die geleistete Arbeit. In seinem Grußwort ging das Stadtoberhaupt im Besonderen auf die Entwicklung des Kulturdenkmals Oberes Schloss in den letzten Jahren ein. Er wünschte dem Ziel3-Projekt eine gedeihliche Zukunft. Es sei wichtig zu erfahren, was in der näheren Umgebung zu sehen ist, würdigte Bürgermeister Grüner vor allem die kleinen, manchmal nicht auf den ersten Blick zu erkennenden Details.

Info: Das Pilotprojekt „Kulturweg der Vögte“ ist Teil des Ziel-3-Programmes zur Förderung grenzübergreifender Zusammenarbeit und wird mit rund 125.000 Euro unterstützt. Es ist ein Vorhaben der Europäischen Union – das Konzept wurde vom Verein Dialog mit Böhmen e.V. aus Greiz erarbeitet.

Antje-Gesine Marsch @08.06.2015