Sven Heisig vom Bestattungsinstitut Weberstraße hielt interessanten VortragDie stellvertretende Vorsitzende des Greizer Seniorenbeirats, Sigrid Klose und Karl-Heinz Gothe (r.) , der die Veranstaltung mit organisierte, bedanken sich bei Sven Heisig, Inhaber des Bestattungsinstituts Weberstraße, für den interessanten Vortrag.

Sven Heisig vom Bestattungsinstitut Weberstraße hielt interessanten Vortrag
GREIZ. Das Thema Sterben ist weder ein beliebtes, noch ein angenehmes. Schon gar nicht, wenn es um Gedanken um das eigene Ableben geht. Dennoch ist die Vorsorge für den Sterbefall von Wichtigkeit, wie Sven Heisig vom Bestattungsinstitut Weberstraße am Dienstagnachmittag im Konferenzraum seiner Filiale in der Siebenhitze vor zahlreichen Gästen sagte.
Seniorenbeirat der Stadt Greiz organisierte die Informationsveranstaltung
Die Informationsveranstaltung wurde durch den Seniorenbeirat der Stadt Greiz auf den Weg gebracht. „Ich hatte den Vortrag bereits einmal gehört und fand ihn sehr interessant“, so Karl-Heinz Gothe, der die Verbindung zum Bestattungsinstitut Weberstraße herstellte und maßgeblich an der Organisation beteiligt war. Anfang der 1990er Jahr war Gothe in Saalfeld selbst als Bestatter tätig.

Bestattungsvorsorge ist wichtig
Einen Bestattungsvorsorge-Vertrag abzuschließen empfiehlt Sven Heisig, der seit 1994 ein eigenes Beerdigungsinstitut führt . „Es ist wichtig, mit dem Bestatter alle nötigen Details, wie die Art der Bestattung, den Sarg oder die Urne, den Friedhof und die Trauerfeier zu besprechen.“ Dabei gelte vor allem festzulegen, was man will – noch mehr aber, was man auf keinen Fall möchte. „Vorsorge darf kein Tabuthema sein“, so Sven Heisig. Für die Hinterbliebenen bestehe eine belastende Ausnahmesituation; neben der Trauer über den Verlust käme die Ratlosigkeit, in welcher Form man den Angehörigen in Würde bestatten solle. „Oft sitzen die Hinterbliebenen beim Trauergespräch hier und zucken mit den Schultern“, wie Sven Heisig aus Erfahrung weiß. Trifft man zu Lebzeiten Vorsorge, die zumindest ein „Grundgerüst“ für alle zu regelnden Dinge enthalte, könnten die Angehörigen die Zeit nach dem Todesfall zum Trauern und Abschiednehmen nutzen, während das Bestattungsinstitut bereits „erste Wege geht“. „Die Trauernden müssen nun nicht losrennen und funktionieren“, nennt der Greizer Bestatter den Vorteil. Natürlich könne man sich in einem Vorsorgevertrag auch „Hintertüren“ auflassen, so Heisig, der oft auch Gespräche erlebt, in denen man in „lockerer und leichter Weise“ miteinander vieles klärte und sogar „herzhaft lachte“. Termine können jederzeit erfragt werden – gern führe man die Vorsorgegespräche in vertrauter Umgebung zu Hause durch. Dass für die Beibringung aller wichtigen persönlichen Dokumente – beispielsweise Geburtsurkunde, Buch der Familie, Rentenbescheid oder Steuer-Identifikationsnummer – jeder selbst verantwortlich ist, unterstrich der Bestattungsunternehmer. Während er in den Vorsorge-Ordnern lediglich Kopien aufbewahre, bedarf es im Todesfall der Originale. Auch alle Abmeldungen – etwa GEZ, Versicherungen oder Abfallwirtschaft – können nun vom Bestattungsinstitut übernommen werden. Selbst die Beantragung der Hinterbliebenenrente könne man in seine Hände legen, betont Heisig.

Zeit zum Trauern
In der Regel hat man bis zu 36 Stunden Zeit, um vom Verstorbenen Abschied zu nehmen, sowie weitere Dinge in aller Ruhe zu besprechen. „Beschleunigen Sie nichts, man hat genügend Zeit“, so Sven Heisig. Man könne den Verstorbenen in Ruhe zu Hause verabschieden. „Öffnen Sie das Fenster, damit die Seele hinausfliegen kann; zünden Sie eine Kerze an“, schlägt er vor.

Viele Fragen zum Vortrag
Während des Vortrages kamen bereits die ersten Fragen auf, die Sven Heisig sofort beantwortete. Beispielsweise zur Witwenrenten-Vorschusszahlung, die drei volle Monate nach dem Todesfall auf Antrag gewährt wird. „Dieser Rentenbetrag soll den finanziellen Übergang für den Hinterbliebenen auf die veränderten Verhältnisse nach dem Tod des Ehepartners erleichtern“, führt Sven Heisig dazu aus, der als einziges Institut die Beantragung dieser Vorschusszahlung als Service anbietet. „Das wissen viele nicht“, konstatierte Sigrid Klose. Zur Möglichkeit, sich in einem Friedwald bestatten zu lassen, wollte Reiner Karg etwas wissen. „Leider tun sich die Thüringer da etwas schwer“, wie Sven Heisig informierte. Deshalb gebe es diese Möglichkeit hier noch nicht. Ob er Trauerfeiern zukünftig auch in seinen eigenen Räumen anbiete, wollte ein anderer Gast wissen. Nein, das plane er nicht, so der Bestatter. Zwar habe er den Bau einer eigenen Trauerhalle schon einmal erwogen, doch sei die Nähe zum Neuen Friedhof ein wichtiges Kriterium, das er nicht gewähren konnte.

Danke für den interessanten Vortrag
Im Namen des Greizer Seniorenbeirates bedankte sich Sigrid Klose, die stellvertretende Seniorenbeiratsvorsitzende, herzlich bei Sven Heisig für die interessanten Ausführungen. „Jeder der Anwesenden nimmt heute etwas aus dem Vortrag mit“, sprach sie wohl allen Gästen aus dem Herzen.

Antje-Gesine Marsch @17.02.2016