Joel Greschok (rot), RSV R Greiz IIJoel Greschok (rot), RSV Rotation Greiz II Foto: Vs

RSV Rotation Greiz II gegen SV Lok Altenburg 24:0
GREIZ. Die Probleme von Hans-Peter Zipfel, des Verantwortlichen der zweiten Greizer Ringermannschaft in der Thüringenliga liegen weniger auf ringerischem als auf sportrechtlichem Terrain. Viermal ist die zweite Greizer Vertretung bisher angetreten, viermal hat sie als klarer Sieger die Matte verlassen. So auch in der Vorwoche als man in Zella-Mehlis selbst die erste Mannschaft des alten thüringischen Rivalen Zella-Mehlis 20:8 bezwang und dabei bis auf eine Ausnahme nur Sportler einsetzte, die in Greiz das Ringen erlernt hatten.
Kampf gegen Zella-Mehlis geht am grünen Tisch verloren
Leider gab es im Vorfeld des Kampfes einige Ungereimtheiten. Die Gäste, die eine Gewichtsklasse nicht besetzen konnten, reisten irrtümlich zur traditionellen Ringerhalle in Mehlis und mussten sich erst zur Ausweichhalle in Zella durchfragen. Sie kamen zwar noch rechtzeitig zum Wiegen, für Merlin Sewina war die Zeit um die letzten Gramm abzubauen, nun doch etwas knapp. Er verfehlte so das Gewichtslimit. Somit konnte Greiz bereits zwei Klassen nicht besetzen. Der Lizenzantrag von Ralf König, der seinen ersten Wettkampf in dieser Saison bestritt, war am gleichen Tag zum Staffelleiter geschickt wurden. Kampfrichter und Gegner erkannten den vorgelegten Beleg an, nicht aber der Staffelleiter Andreas Schütz aus Sömmerda. Damit war sowohl der Greizer Schwergewichtler als auch die Greizer Mannschaft nicht startberechtigt. Der Sieg ging mit 28:0 an den überraschten Gastgeber Zella-Mehlis, der so punktgleich mit Greiz II, Apolda und Aue II die Tabellenführung übernahm. Nach dem Kampf gegen Altenburg rückte Greiz mit 6:2 Punkten aber wieder allein an die Spitze.
Die Greizer Reservemannschaft ließ sich von den atmosphärischen Störungen im Umfeld nicht verunsichern und bereitete sich intensiv auf den Heimkampf am Sonnabend gegen den SV Lok Altenburg vor. Leider traf die Lok fast ohne Passagiere in Greiz ein. In der Vorwoche noch knapp zu Hause mit 10:11 gegen Aue II unterlegen, konnten die Altenburger diesmal auf Grund von Verletzungen und Erkrankungen nur vier Aktive aufbieten. So kamen die Greizer Dustin Nürnberger (50 kg), Ron Watzek (55 kg), und der erstmals eingesetzte Termilan Dalmatov (60 kg) kampflos zu den Punkten und konnten nicht einmal einen Freundschaftskampf bestreiten. Toni Krassow (66 kg) bezwang Fabian Schmotz im freien Stil in einem angriffsorientiertem Gefecht in zwei Minuten mit 17:5. Im 74 kg-Limit traf Maximilian Kahnt im griechisch-römischen Stil auf den gleichaltrigen Luis Herbst. Nach einer Dreierwertung in der Anfangsphase kam der Greizer in der zweiten Minute durch Bodentechniken zum 11:0 Abbruchsieg wegen technischer Überlegenheit. Der in Leipzig studierende Joel Greschok (84 kg/Freistil) musste gleich zweimal auf die Matte. Seinen klaren Sieg über den 23-jährigen Fabian Schmotz hatte man erwartet. Er fackelte dann auch nicht lange und kam durch Beinangriffe, Achselwurf und Bodentechniken in 2:19 Minuten zum 13:1 Abbruchsieg. In dem ehemaligen Zweitbundesligaringer Michael Klages hatte man einen starken Widersacher erwartet. Doch daraus wurde nichts, mit einem blitzschnellem Knöchelgriff 2:0 in Führung gegangen, rollte der Reudnitzer seinen Gegner am Boden mit Armeinschluss abwechselnd nach beiden Seiten und gewann nach nur 88 Sekunden mit 12:0. Eine technisch feine Leistung. Schwergewichtler Ralf König traf wegen einer Prüfung bei einer beruflichen Qualifikationsmaßnahme verspätet in der Halle ein, stellte sich aber in den Dienst der Mannschaft. Nur kurz erwärmt bezwang er den 21-jährigen Rico Nadler klar mit 10:3 Punkten. Der Freundschaftskampf gegen Altenburg endete so 19:1 für Greiz, in die Tabelle geht der Kampf mit 24:0 ein. Herr Schütz dürfte diesmal kein Haar in der Suppe finden.

Erhard Schmelzer @14.10.2013

Von Erhard Schmelzer

Der Mohlsdorfer Erhard Schmelzer ist nicht nur ein engagierter Trainer im Jugendbereich des RSV Rotation Greiz - er zeichnet sich auch durch interessante Berichterstattungen im sportlichen Bereich aus. Ebenso ist er als Vorsitzender des Vereins Reußische Fürstenstraße tätig. Mehr zu Erhard Schmelzer