Wildhalter aus Niederbayern zum Erfahrungsaustausch in ThüringenRot- und Damwild kann man wohl nur in Gattern so aus der Nähe betrachten. Foto: Peter Reichardt

Landwirtschaftsbetrieb und Wildgatter Stier in Zoghaus war Gastgeber auf der Tour der Wildhalter aus Niederbayern durch Thüringen

ZOGHAUS. Rot- und Damwild in freier Wildbahn erleben, das ist wohl nur wenigen von uns vorbehalten. Anders, wenn man derartiges Wild in großen Gattern hält und das als Nebenerwerbsproduktion betreibt – so Gerhard Stier aus Zoghaus, einer der Gründungsmitglieder des Thüringer Wildhalterverbandes, der vor 25 Jahren aus der Taufe gehoben wurde.
Doch gehört natürlich eine ganze Menge Wissen und Können dazu, um Wildtiere zu halten und zu vermarkten, ganz zu schweigen von den Bedingungen und technischen Voraussetzungen, die eingehalten werden müssen.

Da macht sich ein Erfahrungsaustausch mit anderen Wildhaltern immer gut und bringt manche Anregung sowie Erkenntnisse.
So auch in den letzten Tagen, als eine Delegation des Landesverbandes Bayrischer Wildhalter Regionalverband Niederbayern unter der Leitung seines Vorsitzenden, Hans Wirthmüller, und seinem Stellvertreter, Siegfried Gebendorfer, zu einer Thüringentour aufgebrochen waren und sich zu einem Besuch beim Landwirtschaftsbetrieb Stier in Zoghaus ankündigten.

Rund 40 Damen und Herren des Regionalverbandes Niederbayern waren auf Erkundungstour gegangen, um Thüringen kennen zu lernen sowie Land und Leute zu erleben, dabei gleichzeitig Erfahrungen aus ihrem Arbeitsfeld der Wildhaltung mit Thüringer Wildhaltern auszutauschen, sich kennen zu lernen, die Probleme und Anforderungen der Wildhaltung zu vergleichen, Produktions- sowie Vermarktungsfragen zu besprechen und natürlich auch Fragen der Zusammenarbeit mit den Behörden auszutauschen.

Eine interessante Gesprächsrunde auf dem Hof des Landwirtschaftsbetriebes Stier in Zoghaus, die natürlich den Besuch der beiden Wildgatter des Zoghauser Landwirtschaftsbetriebes einschloss. Die bayrischen Gäste zeigten sich sehr interessiert, sowohl zur Geschichte des Hofes, den 2007 Tobias Stier im Vollerwerb von seinem Vater übernahm, als auch den Fragen der Produktion und Vermarktung von Dam- und Rotwild, einschließlich auch der Wurstproduktion.

Beeindruckt zeigten sie sich vom EU-zertifizierten Schlachthaus des Unternehmens, aber auch von der Qualität der Produkte, die natürlich ebenso zur Präsentation des Zoghauser Unternehmens gehörte. Viele Fragen wurden im gegenseitigen Verständnis der Situation in der Landwirtschaft erörtert, eigene Erfahrungen bei der Vermarktung angesprochen und natürlich auch die Preisgestaltung in den Regionen verglichen.

Eine Gesprächsrunde, die sicher allen Beteiligten eine ganze Menge gegeben hat, manch Anregung auf beiden Seiten ins Gespräch brachte und auch das Versprechen, weiter im Gespräch zu bleiben, um auf Veränderungen sowohl im politischen, wie auch wirtschaftlichen Umfeld schneller reagieren zu können, damit also die Zusammenarbeit der Wildhalterverbände zu koordinieren.
Ein gemütliches Mittagessen im Gasthof „ Drei Schwanen“ in Wildetaube bildete den Abschluss des Besuchs der bayrischen Gäste im Landkreis Greiz, ehe sie sich in Richtung Kindelbrück, Bad Frankenhausen und dem Kyffhäuser weiter auf Tour begaben.

Peter Reichardt @28.08.2016

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.