4. Hubertusfest des Freundeskreises der Sammlungen des SommerpalaisEine kurze Andacht hielt der Pfarrer von Greiz-Pohlitz, Christian Colditz

4. Hubertusfest des Freundeskreises der Sammlungen des Sommerpalais zu Greiz fand bei bestem Herbstwetter im Freien statt. Der Name Heinrich stand im Mittelpunkt aller Betrachtungen

GREIZ-WALDHAUS. Man nehme ein Reh, portioniere es, brate es an, füge allerlei Kräuter und Gewürze dazu und lasse es eine Nacht über sanft vor sich hin köcheln, löse es aus, mische passierte Tomaten und Zwiebeln daran und setze einen kräftigen Schuss Sahne zu. Fertig ist die Wildsuppe, wie Jürgen Frantz, Vorsitzender des Freundeskreises der Sammlungen des Sommerpalais zu Greiz erklärte. Einfach vorzüglich urteilten Lutz und Iris Zimmermann aus Neumühle, als sie von der Suppe kosteten.

Alljährlich wird am 3. November der Hubertustag begangen, der dem Heiligen Hubertus von Lüttich, dem Schutzpatron der Jagd, gewidmet ist. Zum vierten Mal lud der Verein am Sonnabend davor zum Hubertusfest nach Waldhaus ein; diesmal fand das Programm allerdings nicht im Mausoleum statt, sondern in Anbetracht des milden, sonnigen Herbstwetters im Freien. Christian Colditz, Pfarrer der Kirchgemeinde Pohlitz, ging in seiner Andacht auf die Jagd als Bedürfnis nach Freiheit und Sicherheit sowie einem erfüllten Leben ein und Sven Klein gab einen historischen Abriss zur Geschichte des Hauses Reuß. Der Name Heinrich sei etwa vierhundert Mal vergeben worden zum besseren Unterscheiden erhielt jeder allerdings einen Spitznamen. So wurde Heinrich XXIV., Reuß ältere Linie beispielsweise Rico genannt.

Auch er fand neben seinen Eltern Heinrich XXII., dem letzten regierenden Fürsten und dessen Ehefrau Ida im Mausoleum Waldhaus seine letzte Ruhestätte. Das Gedicht Abschied im Walde von Franz Kellert rezitierte ausdrucksvoll Vereinsmitglied Roland Meyer, dessen Mutter übrigens die letzte lebende Zeitzeugin der Beisetzung von Heinrich XXIV. ist. Auch eine Sage gab Meyer zum Besten: Fürst Heinrich XXII. lag im Sterben – Maurer setzten in Erwartung dessen Todes das Mausoleum instand, als plötzlich ein mächtiger Hirsch in die Kapelle hereinschaute und sein majestätisches Geweih vor dem Altar neigte. Als sich die Arbeiter von diesem Schreck erholt hatten und vor die Tür traten, hörten sie aus dem Tal die Glocken, die vom Tod des Fürsten kündeten. Doch auch Heiteres wurde an diesem Nachmittag, der musikalisch vom Posaunenchor Caselwitz unter Leitung von Matthias Härtig begleitet wurde, geboten. Wilfried Pucher, dessen Urgroßvater ebenfalls Heinrich hieß, erzählte die Geschichte von Heinrich, dem Dicken und rezitierte Joseph von Eichendorffs Abschied. Das heutige Hubertusfest gefiel mir wieder sehr gut, ich bin mit meiner Frau bereits zum dritten Mal dabei, wie Herr Tischendorf resümierte, der ebenfalls den Vornamen Heinrich trägt.

Antje-Gesine Marsch @29.10.2011