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Wir haben allen Grund dankbar zu sein

Nicole Scharrenweber und Marc Saase

Nicole Scharrenweber und Marc Saase umrahmten die Andacht musikalisch

Integrative Beratungsstelle der Diakonie begeht zwanzigjähriges Jubiläum mit einem Fachtag
GREIZ. Mit einem Fachtag beging die Integrative Beratungsstelle des Diakonievereins Carolinenfeld e.V. gestern ihr zwanzigjähriges Bestehen. „Wir haben allen Grund dankbar zu sein, dass zwanzig Jahre lang Anstöße, Interventionen, Unterstützungen, Bereicherung für Lebenswege und so viele verschiedene Biografien geschehen und oft gelungen sind, dass Notfallnetze unter Lebenskrisen gespannt wurden, damit der Fall nicht zu tief war“, sagte die Geschäftsführerin des Diakonievereins, Gudrun Dreßel in ihren Begrüßungsworten im Fürstensaal des Oberen Schlosses. 20 Jahre Beratungsstelle hieße aber auch 20 Jahre Bewegung: ein mutiger Start, ein Aufbauen, Weitergehen, Veränderungen, neue Perspektiven und Richtungen. Das sei aus zwei Gründen gelungen, wie Dreßel fortfuhr. Engagierte Mitarbeiterinnen, die am Anfang den Mut zum Start hatten, weil sie den Bedarf und die Möglichkeiten sahen, bis zu denen, die jetzt tätig sind und mit immer neuen Anforderungen konfrontiert werden. Die Mitarbeiterinnen seien nunmehr „Wegbereiter für Antworten auf Lebensfragen, auf gesellschaftliche Prozesse und sich veränderte soziale Systeme.“ Dass diese Beratungsstelle gebraucht werde, unterstrich Gudrun Dreßel noch einmal massiv. Ein anderes Ergebnis der Reflexionen und der vorausschauenden Planung auf der Grundlage von Erfahrung, Fachlichkeit und Professionalität könne es nicht geben. Allein im Jahr 2011 hätten 393 Klienten hier Hilfe gesucht; 23 mehr als im Vorjahr. Das bestätigte auch Antina Eichler, seit 2001 Leiterin der Einrichtung. „Die Probleme in den Familien sind vielschichtiger geworden“, wie sie aus Erfahrung weiß und es sei „nicht nachvollziehbar, dass nach neunzehn Jahren seitens des Landratsamtes Greiz der Vertrag mit der Diakonie gekündigt wurde und mit Einführung des Deckelungsbetrages eine Stundenkürzung der acht Mitarbeiterinnen einhergehe. Anlässlich des Fachtages hatte man den Autor zahlreiche Fachbücher, den Familien- und Kommunikationsberate Dr. Jan-Uwe Rogge gewinnen können, der am Nachmittag zum Thema Wut tut gut vor einem großen Fachpublikum referierte. Er ging dabei auf verschiedene Bereiche, wie Kindergarten, Schule oder Krankheiten ein und machte konsternierten, den provozierenden Kindern gegenüber oft hilflosen Eltern und Erziehern Mut, zeigte Lösungsansätze auf und ein Licht am langen, dunklen Erziehungstunnel. Dem mit viel Aufmerksamkeit, aber auch großer Heiterkeit bedachten Vortrag war eine Andacht in der Greizer Stadtkirche St. Marien vorausgegangen. Auch kleine Wunder zu achten, das Gegenüber ernst zu nehmen und zur Sprache kommen zu lassen, nicht an der Oberfläche stehen zu bleiben, sondern fragen, wonach sich das Herz sehnt, legte Pfarrer Hermann Rose in sein geistliches Wort. Wir alle sehnen uns nach Heilung und Erneuerung, wie er dabei die Parallele zur Beratungsstelle zog.

Antje-Gesine Marsch @18.04.2012

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