Mitgliederversammlung der Bestatter in Ostthüringenv.l. Rainer Francke, Stellvertretender Obermeister der Bestatter-Innung Ostthüringens; Renè Pfugbeil; Heinz Conrad, Obermeister der Innung, Sven Heisig und Ilona Pöhler-Laßmann zur Mitgliederversammlung des Bestatter-Innung.

Mitgliederversammlung und Vorstandssitzung des Innungsverbandes der Bestatter in Ostthüringen
GREIZ. Der Beruf des Bestatters gehört zu den ältesten der Menschheit. Der respektvolle Umgang mit dem Tod gehört zu einer aufgeklärten Gesellschaft, dabei hat der Bestatter eine entscheidende Aufgabe beim täglichen Umgang mit trauernden Menschen. Dass sich die Bestattungsunternehmen zum Zweck der Förderung und Pflege ihrer gemeinsamen gewerblichen Interessen in einer Innung zusammenschließen, die sich in der Kreishandwerkerschaft Zeulenroda vereint, ist relativ neu. Im Jahr 2004 initiierte eine Handvoll engagierter Bestatter der Region die Gründung einer Bestatter-Innung für Ostthüringen. Es war eine gute Entscheidung. Wir haben schon viel erreicht, wie Vorstandsmitglied Renè Pflugbeil sagte, der sich am Dienstagnachmittag mit Heinz Conrad, Rainer Francke, Sven Heisig und Ilona Pöhler-Laßmann in den Räumen des Bestattungsinstitutes Weberstraße 21 in der Siebenhitze 45 zur Vorstandssitzung traf. Dabei liegen die Vorteile, der Innung anzugehören, klar auf der Hand. Im Grunde haben wir alle die gleichen Probleme, wie Sven Heisig ausführte. Außerdem könne man Interessenschwerpunkte gemeinsam und verstärkt nach außen besser durchsetzen.. Immer wieder käme es durch den Ansatz des Rotstiftes zu Zahlungsausfällen, wie der Stellvertretende Innungsobermeister Rainer Francke betonte. Man sei nicht nur Bittsteller, doch die Arbeit mit den zuständigen Sozialämtern gestalte sich manchmal recht einseitig. Ein bis zweimal pro Jahr finden die Mitgliederversammlungen statt, wo man auch über diese brennenden Themen diskutiert und Lösungsansätze sucht. Sozialträger und Bestatter an einen Tisch zu bekommen, um auf Augenhöhe miteinander zu reden, wäre für die Bestattungsunternehmen, die der Bestatterinnung angehören, das Wichtigste. Jeder Mensch hat das Recht auf eine würdige Bestattung, wie es Sven Heisig auf den Punkt brachte. Um immer auf dem Laufenden zu sein, luden sich die Bestatter kompetente Referenten ein, die zu den Themen Erben-vererben-Testament- Erbschein und die Möglichkeiten des Abschlusses einer Sterbegeldversicherung sprachen. Gast der Mitgliederversammlung war zudem der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Jürgen Tiller. Das Thema Sterben sei für viele Menschen mit Angst besetzt, doch müsse man den Beruf des Bestatters im Grunde mehr würdigen, wie Ilona Pöhler-Laßmann sagte. Man sei kein Totengräber mehr, sondern Ansprechpartner, Berater, Seelsorger und Helfer in finanziellen und organisatorischen Dingen, wie alle Mitglieder einhellig unterstrichen. Zur Mitgliederversammlung ging es trotz der Vielfalt der Themen nicht todernst zu, sondern man diskutierte in lockerer, aufgeschlossener Runde. „Die Kultur eines Volkes erkennt man daran, wie sie mit ihren Toten umgeht.“ Dieser Satz von Perikles (493 – 429 v. Chr.) wird von Rainer Francke besonders gern zitiert.

Antje-Gesine Marsch @08.05.2012