XXL-Friese Tamme Hanken zu Gast in Waldhaus

Zwei Unikate trafen sich


GREIZ-WALDHAUS. Tiere verbinden – und das geht über weite Entfernungen und über Menschen der unterschiedlichsten Art. Denken wir nur an die Brieftauben und das Hobby vieler im Ruhrpott. Aber auch Pferde tragen zu solchen Freundschaften und Verbindungen bei. Wie konnte man im vergangenen Jahr in der örtlichen Presse nachlesen: Tamme Hanken, ein Hüne von Gestalt, deshalb auch XXL-Ostfriese genannt, weilte in Greiz. Er ist Deutschlands bekanntester Pferdeheiler und Tierheilpraktiker. Die Friesen sagen dazu Knochenbrecher. Zeitungsberichten zu Folge reicht Hankens Ruf bis zu den Scheichs in den Arabischen Emiraten und zum englischen Königshaus. Doch was hat ein solcher Mann in Greiz zu tun? Töpfermeister Ralf Naundorf hat die Verbindung geknüpft. Er hat sich eine französische Kaltblutstute Boulonnais zugelegt und war auf der Suche nach einem entsprechenden Deckhengst, den er mit Jumper bei Tamme Hanken fand.
Eine Verbindung, die sich über die Pferde zu einer echten Freundschaft entwickelte und die mit der erfolgreichen Stutennachzucht Julie in Greiz-Waldhaus tagtäglich zu bestaunen ist. Doch auch Tamme Hanken hat Greiz-Waldhaus, den Töpferhof von Ralf Naundorf, die herrliche Lage des Greizer Naherholungsgebietes und die Menschen, die in ihm wohnen oder sich erholen, lieb gewonnen und hat des Öfteren hier einen Besuch abgestattet, den er oftmals mit einem Kummertag für die Pferdefreunde der Region verband. Therapeutische Ratschläge und Behandlungen von Pferden, Hinweise und Ratschläge zur Tierbehandlung – das Ganze verbunden mit seiner offenen und unverblümten friesischen Art waren oftmals Anlass, diese Bekanntschaft weiter zu pflegen und so freundschaftliche Bindungen zu knüpfen, die weit über das Maß von Informationsaustausch hinaus gehen. In den letzten Tagen war Tamme Hanken- auf der Durchreise nach Krahwinkel im Thüringer Wald – wieder in Waldhaus zu Gast. Wir erinnern uns! Ralf Naundorf hatte seine französische Kaltblutstute Jamira vom Hengst Jumper, der auf dem Hankeschen Hof in Filsum steht, vor zwei Jahren erfolgreich decken lassen. Auch in diesem Jahr war Jamira bei Jumper zu Gast und ist nunmehr in freudiger Erwartung, wie der Volksmund so schön sagt. Warum also nicht mit Jamira nach erneuter erfolgreicher Deckung den Schlenker nach Ostthüringen machen und sie bei Ralf Naundorf wieder abzuliefern.

Die Freude der Männer war riesengroß und das auf beiden Seiten, als in Waldhaus am vergangenen Mittwoch das Auto mit dem Pferdeanhänger vorfuhr und sich Tamme Hanken sowie Ralf Neundorf begrüßten. Doch auch Hubert Jäschke, Alexander Leucht und noch eine ganze Menge Waldhäusler hatten von dem privaten Besuch Wind bekommen und hießen den XXL-Friesen herzlich Willkommen. Schnell saß man in der Töpferwerkstatt zusammen. Da wurde geklönt, aus der Pferdeschule geplaudert, aber auch so manch deftige Anekdote zum Besten gegeben und damit die freundschaftlichen Bande der Männer untereinander weiter gefestigt. Ein Austausch von Gedanken über Gott und die Welt, über Politik im Großen wie im Kleinen sowie über die menschlichen Unzulänglichkeiten ließen die Zeit schnell vergehen, aber auch Erinnerungen und Visionen in die Gedankenwelt derer, die dabei waren einfließen. So unter anderem, wie man helfen kann, diese vom Aussterben bedrohte Pferderasse französisches Kaltblut Bolonnais zu bewahren. Ein Gedanke, den sich Töpfermeister Ralf Naundorf in Greiz-Waldhaus schon mehrfach gestellt hat und mit einer eigenen Aufzucht einen kleinen Anteil dazu leisten will. Übrigens! Ralf Naundorf wohnt und arbeitet im ältesten Gebäude dieses Ortsteiles von Mohlsdorf, betreibt dort eine Töpferei, die auch wie die Stute Jamira und deren Stutnachkommen Julie, immer einen Besuch wert ist. Kann man ihm doch bei der Arbeit über die Schultern schauen, manches erfahren und sicher auch manch nützlichen Tipp mit nach Hause nehmen. Und international ist Ralf Naundorf, genauso wie Tamme Hanken eine bekannte Persönlichkeit. Warb er doch unter anderem auf der Grünen Woche in Berlin schon mehrfach mit seinen künstlerischen Fähigkeiten sowie seinem Handwerk für Ostthüringen. Man sollte sich also ruhig einmal in Greiz-Waldhaus umsehen, denn zu entdecken gibt es hier für Jeden etwas.

Peter Reichardt @11.08.2013

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.