Nepal-Kalender ab sofort wieder im AngebotWolfgang Seifert präsentiert den Nepal-Kalender 2015, der ab sofort in den beiden Greizer Buchhandlungen zu erwerben ist.

3170 Euro wurden nach einem Spendenaufruf des Greizers Wolfgang Seifert gesammelt
GREIZ. „Ich bin sehr stolz auf diese Summe und bedanke mich ganz herzlich für jeden Euro, der als Spende nach Nepal geht“, freute sich der Greizer Wolfgang Seifert. 3170 Euro sind auf dem Weg in das vom Erdbeben stark geschädigte Land Nepal.
Einige Wochen sind seit der Naturkatastrophe ins Land gegangen. Die schrecklichen Bilder der Toten und Verletzten, der Zerstörung und des furchtbaren Leides gingen um die Welt. 8600 Menschen verloren nach offiziellen Angaben ihr Leben – darunter viele Kinder. Wolfgang Seifert engagiert sich seit Jahren für ein Kinderheim in Kathmandu. Seine Nepal-Kalender-Aktion erbringt in jedem Jahr mehrere Hundert Euro, die er zu seinem nepalesischem Freund Harka Tamang schickt. Im Jahr 2004 reiste Wolfgang Seifert zum ersten Mal nach Nepal. “Das Himalaya-Gebirge kennenzulernen, war die Erfüllung meines Lebenstraumes”, wie er gesteht. Das Land in seiner grenzenlosen Schönheit zu erleben war die eine Seite – Armut und hohe Kindersterblichkeit die andere. Bergführer Harka, mit dem ihn eine herzliche Freundschaft verbindet, erzählte dem Greizer vom Plan einiger Nepalesen, am Rande der Hauptstadt Kathmandu ein Kinderheim aufzubauen. Es sollte noch einige Jahre dauern, bis dies in die Tat umgesetzt werden konnte, doch fand sich ein Großgrundbesitzer, der einen Teil seines Landes zur Verfügung stellte und den Bau auch sponserte. „Im Jahr 2012 wurde das Heim bezogen“, berichtet Wolfgang Seifert. Er selbst besuchte die Einrichtung, in der 44 Waisen und Halbwaisen betreut werden, bereits zwei Mal. „Ich war berührt und beeindruckt, wie dieses Heim geführt wird“, so der Greizer, der nicht nur die Sauberkeit – die man in ärmeren Ländern oft vermisst – sondern vor allem die Hausmutter lobt, die mit ihrer „resoluten, aber herzlichen Art“ das Haus leitet. Nie sei ihm bewusster gewesen, dass man nur mit Bildung gegen die unendliche Armut in diesem Land angehen könne. Die Kinder erhalten dort Unterricht in Fremdsprachen, Umwelttechnik und Hauswirtschaft – beste Möglichkeiten, ihr späteres Leben selbst bestimmt in die Hand zu nehmen.
Doch durch das schreckliche Erdbeben wurde auch das Kinderheim völlig zerstört. „Wie durch ein Wunder blieben die Insassen unverletzt“, zeigte sich Wolfgang Seifert erleichtert. Als er von der Naturkatastrophe hörte, setzte er sich sofort an den Rechner und schrieb seinem Freund Harka, „wohl wissend, ihn wahrscheinlich nicht zu erreichen“. Nach einer Woche bangen Wartens kam dann der ersehnte Anruf der Trekking-Agentur, die fünfzehn nepalesische Bergführer unter Vertrag hat: „Alle sind wohlauf.“ Drei Tage später konnte sich auch Harka melden – allerdings hatte er die Nachricht, dass das Kinderheim vernichtet wurde. „Die Kinder leben nun in Zelten“, wie Wolfgang Seifert weiß. Doch der Monsun mit seinen starken Winden und Regen naht. „Das wichtigste ist nun, das Kinderheim ganz schnell wieder aufzubauen“, richtete Wolfgang Seifert Ende Mai seine Bitte an alle, dies mit einer Spende zu unterstützen. Da es zu viele Risiken birgt, das Geld als Privatperson direkt zu überweisen, hat sich seit Jahren erprobt, die Spenden an den Verein „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiner e.V.“ zu überweisen, die das Geld 1:1 direkt an den nepalesischen Freund weiterleiten. Telefonisch erfragte er am Freitag die Gesamtsumme.
Im Namen der Kinder bedanken sich Wolfgang Seifert und seine Frau Sabine für die eingehenden Spenden. „Diese sind sicher nur ein kleines Mosaiksteinchen im Gefüge, doch wird jeder Euro dringend gebraucht.“ Nun wünscht sich der Greizer, dass der Wiederaufbau des Landes, das ausschließlich vom Tourismus lebt, schnell vonstatten geht. „Gefragt sind jetzt auch alle Staaten der Erde, damit die Stätten des Weltkulturerbes in Nepal bewahrt bleiben.“

Antje-Gesine Marsch @20.07.2015