Zukunft der Vogtland Philharmonie bis 2024 gesichertGlückliche Gesichter: Die Finanzierungsvereinbarung der Vogtland Philharmonie für die Jahre 2017 bis 2024 wurde unterschrieben. v.l. Gerd Grüner, Bürgermeister der Stadt Greiz; Martina Schweinsburg, Landrätin des Landkreises Greiz; GMD Stefan Fraas, Intendant der VPH; Rolf Keil, Landrat des Vogtlandkreises und Raphael Kürzinger, Oberbürgermeister der Stadt Reichenbach.

Vorstand der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach beschloss die Finanzierungsvereinbarung des Orchesters von 2017 bis 2024 und unterschrieb den Vertrag

GREIZ/REICHENBACH. „Die beiden Länder haben ihre Unterschriften schon darunter gesetzt“, zeigte GMD Stefan Fraas am Mittwochabend den Vertrag, der die Finanzierung der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach für die Jahre 2017 bis 2024 garantiert. Zur turnusmäßigen Sitzung des Vorstandes im Probenraum der Vogtlandhalle Greiz wurde von der Landrätin des Landkreises Greiz, Martina Schweinsburg (CDU), dem Landrat des Vogtlandkreises, Rolf Keil (CDU) sowie dem Reichenbacher Oberbürgermeister Raphael Kürzinger (CDU) und dem Bürgermeister der Stadt Greiz, Gerd Grüner (SPD) die Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet.

Am 19. September 1992 schlossen die thüringisch und sächsischen Regierungen, die Landkreise Greiz und Reichenbach sowie die Städte Greiz und Reichenbach einen Staatsvertrag ab, in dem sie sich verpflichteten, die Finanzierung des Orchesters anteilmäßig zu tragen: Thüringen und Sachsen zahlen 25 Prozent; die Landkreise 15 Prozent und die beiden Städte je zehn Prozent.

Dass die vor 24 Jahren geschlossene Vereinbarung so lange hielt, zeige, man habe „vieles richtig gemacht“, betonte die Greizer Landrätin. “Die Finanzierung der Vogtland Philharmonie durch sechs Träger war eine Erfolgsgeschichte in der sächsisch-thüringischen Kulturlandschaft”, zeigt sich Martina Schweinsburg überzeugt.

“Ein Stück harte Arbeit “ war es trotzdem, die am 31.12.2016 auslaufende und seit 2015 erarbeitete Finanzierungsvereinbarung neu auf den Weg zu bringen, wie sie nicht verschwieg. Sie dankte vor allem dem Greizer Bürgermeister Grüner, der in der Thüringer Staatskanzlei die Verhandlungen führte. Dass der Greizer Stadtrat sich so schwer mit der Entscheidung tat, nannte sie ein “unwürdiges Vorspiel”. Erst im zweiten Anlauf war vor wenigen Tagen die Vorlage mit Mehrheit beschlossen worden.

Den Greizer Stadträten, die “von Anbeginn hinter der Vogtland Philharmonie standen” sprach Gerd Grüner seinen besonderen Dank aus. Einstimmigkeit sei eine leider unerfüllte Hoffnung gewesen. Der Greizer Bürgermeister monierte das “Vermischen von Sachverhalten” in dieser ohnehin komplizierten Lage.

Verhandlungen mit Land und Kommune zu führen, die allesamt “unter Sparzwang” stehen, sei nicht einfach gewesen, ergänzte Rolf Keil. “Viel Kraft und Energie” habe man dabei aufbringen müssen. Der Vogtlandkreis habe trotz Haushaltsicherungskonzeptes seinen Teil getragen. Reichenbachs Oberbürgermeister Raphael Kürzinger unterstrich noch einmal, dass die Reichenbacher Stadträte stets hinter der Philharmonie standen: “Sie haben ohne zu fackeln Einstimmigkeit bewiesen.”

GMD Stefan Fraas, Intendant und Geschäftsführer des Orchesters, hatte das Ergebnis “mit Freude verfolgt”. Er dankte allen Vorstandsmitgliedern für ihren persönlichen Einsatz. Bei vielen Orchestern habe es Strukturveränderungen gegeben, wie er aus Erfahrungen weiß.
Zur Fusionierung der beiden Orchester Greiz und Reichenbach im Jahr 1992 wurden aus 113 Orchesterstellen 65. Dennoch habe man das Niveau halten können und in den fast 25 Jahren des Bestehens rund 2,5 Millionen Besucher erreichen können. Nicht nur in den beiden Städten, sondern als “klingender Botschafter der Region” auch deutschlandweit.
Die Preise “moderat” zu halten, empfinde er als “soziale Verpflichtung”, betonte der Intendant.

Antje-Gesine Marsch @03.11.2016