Reiterhof Jäschke sowie RFV Mohlsdorf waren Gastgeber an HimmelfahrtFrederic Standow und Katharina Münstermann durchziehen Europa mit ihren Pferden und machten Station auf dem Mohlsdorfer Pferdefrühling. Foto: Peter Reichardt

Einmal quer durch Osteuropa mit Reit- und Packpferden

MOHLSDORF. Er, Frederic Standow, 23 Jahre alt und sie, Katharina Münstermann, 20 Jahre alt, dazu zwei Reit- und zwei Packpferde sowie ein Australienshepard namens Teddy – das war die kleine Gesellschaft, die anlässlich des Mohlsdorfer Pferdefrühlings doch einiges Aufsehen erregte als sie von Schloss Blankenhain bei Werdau kommend auf dem Reiterhof Jäschke Station auf ihrer langen Tour, die sie sich vorgenommen haben machten. Vor drei Wochen hatten sie sich in Jühnsdorf, ein Dorf südlich von Berlin, auf den Weg gemacht, um hoch zu Ross Osteuropa zu erkunden. Wollen sie doch im Oktober diesen Jahres Thesaloniki in Nordgriechenland erreichen, dabei auf dem Weg durch das Vogtland, entlang des bayrischen Waldes die Grenze zu Österreich bei Passau überschreiten, in Richtung Ungarn weiter reiten und die ungarische Puszta durchqueren, um dann über Rumänien und Bulgarien ihr Ziel zu erreichen.

Ein Unterfangen, das bei einigen der Besucher und Gäste des Mohlsdorfer Pferdefrühlings doch einiges Kopfschütteln auslöste und manchen zu der Frage verleitete, ob sie sich denn der Gefahren eines solchen Trecks auf dem Rücken der Pferde bewusst seien. Das seien sie sich schon, so die beiden jungen Leute, haben sie sich doch entsprechend lange darauf vorbereitet und auch die notwendigen Papiere für die erforderlichen Grenzübertritte dabei. Übrigens, Frederic ist gelernter und ausgebildeter Pferdewirt, hat also das nötige Wissen und Können, um sich auf solch einen Treck einzulassen, während seine Freundin Katharina Studentin auf Lehramt mit der Fachrichtung Englisch und Geschichte ist und in Freiburg im Breisgau studiert. Beides Pferdenarren haben sie sich schon in jungen Jahren beim Reiten kennengelernt. So sei auch ihr großer Traum entstanden, wobei auch der leider schon verstorbene Vater von Frederic, der in Nordgriechenland lebte, eine große Rolle gespielt habe. Natürlich waren die jungen Leute Feuer und Flamme für das, was sie in den letzten drei Wochen schon alles erlebt haben und sehr gespannt auf das, was ihnen auf ihrer großen Pferdewanderreise noch alles bevorsteht.

So sei es schon ein großes Abenteuer gewesen, mit ihrem Treck in Torgau über die Elbe zu gehen oder bei Wermsdorf in Sachsen die Bekanntschaft mit einer Bisonherde gemacht zu haben. Interessant und spannend für sie sei es, mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu kommen, wobei sie bis jetzt viele nette Leute kennen gelernt haben und bei ihren Stationen, die sie machen, immer gut aufgenommen wurden. Wenn auch mit Zelt ausgerüstet, seien sie oftmals in Unterkünfte zum Übernachten eingeladen worden, genauso wie ihnen bei der Versorgung der Pferde immer eine hilfreiche Hand gehalten wurde. Interessant, dass die beiden jungen Leute ihre Tour im Nachgang publizistisch verarbeiten wollen. Dafür schreibt Katharina Tagebuch, während Frederic die Tour mit der Fotokamera dokumentiert. Übrigens, auf den Besuch des Mohlsdorfer Pferdefrühlings seien sie von Pferdefreunden des Blankenhainer Schlosses hingewiesen worden. Und da Mohlsdorf auf ihrer Richtungsroute lag und die Entfernung auch passte, seien sie gekommen und freuten sich natürlich, einen außergewöhnlichen Farbklecks in diesen bunten Pferdesportnachmittag gesetzt zu haben.

Natürlich wurde mit und unter den Pferdesportfreunden des RFV Mohlsdorf und den beiden Globetrottern noch lange gefachsimpelt, ihnen mancher Tipp für Übernachtungsstationen auf Pferdehöfen im Vogtland gegeben und auch auf manche Sehenswürdigkeit unserer Region hingewiesen. Am nächsten Morgen machten sich die beiden Globetrotter, die täglich in etwa 30 km zurücklegen wollen, mit ihren Pferden und dem Hund wieder auf den Weg, um die Göltzschtalbrücke ( der Welt größte Ziegelbaubrücke ) und die Kaiserpfalz Mylau zu besuchen, um dann in Lengenfeld die nächste Station ihrer großen Tour einzulegen. Entlang des Göltzsch- und Elstertales wollen sie dann die sächsischen Staatsbäder im Vogtland sowie die Elsterquelle besuchen, um sich in Richtung Hof und dem bayrischen Wald weiter auf ihren großen Treck zu begeben. Wünschen wir den jungen Leuten mit ihren Tieren ein gutes Gelingen ihres großen Traums, einen spannenden, unfallfreien und erfolgreichen Treck quer durch Osteuropa und eine gesunde Heimkehr.

Peter Reichardt @11.05.2013

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.